Beschreibung

Der Messerschleifer Ernst Moll (29.2.1892-13.4.1944) und seine Ehefrau Lina, geborene Ern (3.6.1894-11.5.1962) standen im Kontakt mit dem KPD-Funktionär Willi Seng (11.2.1909-27.7.1944). Bereits 1934 hatte er das Ehepaar mit kommunistischen Zeitschriften versorgt. Der seit 1935 in den Niederlanden lebende Willi Seng war von Wilhelm Knöchel 1940 dazu beauftragt worden, ins Ruhrgebiet zurückzukehren und seine Kontakte zu nutzen, um ein neues kommunistisches Verbindungsnetz aufzubauen. Im Jahr 1942 fand er bei dem ihm bekannten Ehepaar Moll Unterschlupf. Während seines Aufenthaltes animierte er die beiden zur Verbreitung illegaler Schriften, woraufhin das Ehepaar einige Ausgaben des "Friedenskämpfers" sowie der Kleinausgabe der KPD-Zeitung "Freiheit" verteilte. Am 20.1.1943 gelang es der Gestapo, Seng in Köln festzunehmen, wodurch auch seine Verbindungen in die Messerstadt aufflogen. Im Frühjahr 1943 erfolgte schließlich die Festnahme der mit ihm in Verbindung stehenden Personen, darunter auch das Ehepaar Moll. Als Seng am 27.7.1944 in Köln hingerichtet wurde, war Ernst Moll bereits in seiner Zelle in Wuppertal-Bendahl verstorben (13.3.1944). Seine Ehefrau Lina war inzwischen wegen "Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens" zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden, die sie bis zu ihrer Freilassung am 12.5.1945 in verschiedenen Gefängnissen in Bielefeld, Lübeck, Cottbus, Jauer und Bremen ableistete.

Literatur

Sbosny, Inge/Schabrod, Karl, Widerstand in Solingen. Aus dem Leben antifaschistischer Kämpfer, Solingen 1975, S. 112, 134. Schulte, Armin, Ehepaar Moll, in: Biographische Skizzen von Solinger Opfern des Nationalsozialismus: http:"www2.solingen.de/C12573970063EF58/html/914ABE02A48EAAC0C12573A3003F5817?openDocument (Stand: 9.2.2015)

Sicherheit: belegt