Beschreibung

Der in Stolberg geborene Heinrich Grüber (1891-1976) war Pfarrer der Bekennenden Kirche. Von ihr erhielt er die Anweisung, eine zentrale Hilfsorganisation für evangelische Christen jüdischer Herkunft zu gründen. Im November 1938 nahm das "Büro Grüber" in Berlin-Mitte seine Tätigkeit auf. Bald wurde es zum bedeutendsten Rettungs- und Hilfswerk für die aus rassischen Gründen Verfolgten. Mehr als 30 Angestellte bearbeiteten täglich etwa 120 Emigrationsanträge. Grüber verhandelte 1940 mit den Behörden über Sonderregelungen zur Versorgung seiner Angestellten. Er protestierte gegen die Deportation der Stettiner Juden und wurde von der Gestapo verwarnt. Die Deportation der Juden aus Baden und der Pfalz ins unbesetzte Südfrankreich wusste er zu verhindern. Aufgrund seiner Aktivitäten wurde er in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau interniert. Am 23.6.1943 wurde er schwer krank entlassen. Das Büro war bei seiner Verhaftung aufgelöst worden, fast alle der dort angestellten nichtarischen Christen waren in den Osten deportiert worden.

Literatur

Fraenkel, Daniel/Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 128-131.

Sicherheit: belegt