Beschreibung

Der evangelische Pfarrer Hermann Lutze (geb. am 17.1.1903) äußerte sich abfällig gegenüber Reichsbischof Müller. Dies geschah auf einer Sitzung der Bekennenden Kirche am 14.3.1935 in der Kirche in Irmenach, an der einige Kirchenvertreter teilnahmen. So soll Pfarrer Lutze über Reichsbischof Müller gesagt haben, dass dieser Irrlehren verbreite. Er und die Deutschen Christen seien Verderber der Kirche. Die Deutschen Christen seien Anhänger des status quo und machten die Kirchenzucht nicht mit. Sie gingen in Schafskleidern einher und seien ein Licht des Teufels. Müller wurde am 27.9.1933 von der Nationalsynode zum Reichsbischof gewählt, nach der Kirchenverfassung vom 11.7.1933, das höchste Amt der Deutschen Evangelischen Kirche. Er war eine der führenden Gestalten in der Bewegung der Deutschen Christen, die eine Synthese zwischen Christentum und Nationalsozialismus propagierten. Über den weiteren Verlauf des Falles Lutze ist in der Akte nichts vermerkt.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, p. 23

Literatur

Wolfgang Benz (Hrsg) u.a., Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 729. Albert Rosenkrans (Hrsg.), Das Evangelische Rheinland. Ein rheinisches Gemeinde- und Pfarrerbuch, Mühlheim a. d. Ruhr 1958, S.316.

Sicherheit: belegt