Beschreibung

Der katholische Pfarrer Hermann Lambertz (1886-1950) weigerte sich, während einer Parade neben dem nationalsozialistisch gesinnten Stadtrat Backes zu sitzen und während des Horst-Wessel-Liedes die Hand zu heben. Weiterhin lehnte er die Einladung in den Ehrenausschuss des Eickener Schützenvereins mit den Worten ab: "Solange die katholische Jugend nicht genauso daran teilnehmen kann wie die anderen Vereine, lehne ich meine Teilnahme ab." Er bezog sich dabei offenkundig auf das Verbot der katholischen Vereine, geschlossen samt Fahnen in der Öffentlichkeit aufzutreten. Ab 1934 erfolgte eine ständige Predigtüberwachung durch die Gestapo; trotzdessen kam es diesbezüglich zu keinen Maßnahmen.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16846, p. 311-314

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 287; Fettweis, Klaus, Zwischen Herr und Herrlichkeit. Zur Mentalitätsfrage im Dritten Reich an Beispielen aus der Rheinprovinz, Aachen 1989, S. 177; Schüngeler, Heribert, Widerstand und Verfolgung in Mönchengladbach und Rheydt, Mönchengladbach 1985, S. 205f.

Sicherheit: belegt