Beschreibung

Als der Düsseldorfer Gauleiter Friedrich Karl Florian (1894-1975) im Frühjahr 1945 befahl, die Frontstadt Düsseldorf zu räumen und zu zerstören, versuchten einige Bürger der Stadt, dies zu verhindern. Am 15.4.1945 beschlossen sie zu handeln. Mit der Hilfe des Kommandeurs der Schutzpolizei Franz Jürgens (1895-1945) besetzten sie am 16.4.1945 die Kommandozentrale des Düsseldorfer Polizeipräsidiums. Sie nahmen den SS-Brigadeführer und Polizeipräsidenten August Korreng (1878-1945) fest. Zwei Mitglieder der Gruppe, der Rechtsanwalt Dr. Karl August Wiedenhofen (1888-1957) und der Architekt Aloys Odenthal (1912-2003), überquerten mit Ausweisen, die der beteiligte stellvertretende Polizeipräsident Dr. Dr. Otto Goetsch (1900-1962) ausgestellt hatte, die Front bei Hubbelrath, um Kontakt mit den Amerikanern aufzunehmen. Sie verhandelten über eine kampflose Übergabe der Stadt. Die Aktion im Polizeipräsdium wurde aber verraten, Wehrmachtsangehörige befreiten Korreng und verhafteten Jürgens und vier Zivilisten. Zwei von Gauleiter Florian einberufene Standgerichte verurteilte sie zum Tode, die Urteile wurden noch in der Nacht vom 16. auf den 17.4.1945 vollstreckt. Es starben neben Jürgens der Malermeister Karl Kleppe (1889-1945), der Bauunternehmer Theodor Andresen (1907-1945), der Ingenieur und Kaufmann Josef Knab (1894-1945) und der Student Hermann Weill (1924-1945).

Literatur

Deutscher Gewerkschaftsbund - Kreis Düsseldorf (Hg.), Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933 bis 1945. Ein Stadtführer, Düsseldorf 1989, S. 161-162.

Sicherheit: belegt