Beschreibung

Änne Meiers (1896-1989) Vater, Großvater und Urgroßvater waren Ortsvorsteher in Baltersweiler bei St. Wendel gewesen. Sie besuchte die Höhere Mädchenschule in St. Wendel und entschied sich nach Ausbildung und erster Tätigkeit als Lehrerin 1918 für den Beruf der Fürsorgerin. Während ihres Studiums der Sozialpädagogik in Heidelberg kam sie mit den katholischen Jugendverbänden in Berührung. Ab 1921 arbeitete sie im Kreiswohlfahrtsamt in Homburg. Von dort aus ging sie 1925 nach St. Ingbert. Aus eigenem Antrieb zeichnete sie ab 1930 die Stammbäume der Familien ihres Bezirks auf, in denen bestimmte Krankheiten gehäuft auftraten. Die Rückkehr des Saarlandes an das Deutsche Reich 1935 lehnte sie auch öffentlich ab. Mit der Einführung des Gesetzes zur Verhütung des erbkranken Nachwuchses nach der Angliederung interessierten sich ihre Vorgesetzten für ihre Aufzeichnungen. Änne Meier weigerte sich jedoch, ihre Unterlagen herauszugeben, weil sie die daraus resultierende Verfolgung der Personen befürchtete. Sie setzte auch nach dem Verbot der kirchlichen Jugendarbeit ihre Tätigkeit dort fort.

Quellen

LA Saar, LEA 14121

Literatur

Braß, Christoph, Zwangssterilisation und "Euthanasie" im Saarland 1935-1945, Paderborn 2004, S. 177-178. Kraus, Albert H.V., "Stellen Sie mich an die Wand und knallen Sie mich nieder!" Die katholische Widerstandskämpferin Änne Meier (1896-1989), in: Saarpfalz. Blätter für Geschichte und Volkskunde 47 (1995/94), S. 33-37. Paul, Gerhard, "Deutsche Mutter - heim zu Dir!". Warum es mißlang Hitler an der Saar zu schlagen. Der Saarkampf 1933 - 1935, Köln 1984, S. 342 f. http:"www.aenne-meier-schule.de/am.htm

Sicherheit: belegt