Beschreibung

Renate Toubartz (geboren 1933) war die Tochter der Jüdin Elfriede Meyer (geborene Löwenstein) und des Gartenarchitekten der Stadt Köln Meyer. Elfriede Meyer konvertierte nie, trotzdem stellte ihr der evangelische Pfarrer in Köln-Lindenthal, Friedrich Fuckel (gestorben 1957), ein Taufzeugnis aus. Alle drei Kinder des Ehepaars Meyer waren evangelisch getauft. Nach 1933 verlor der Vater seine Anstellung bei der Stadt, durfte aber in dem städtischen Haus weiter wohnen. Er fand Arbeit bei einem privaten Unternehmer in Trier. Die Kinder bemerkten nicht viel von den Diskriminierungen der Juden. Die Söhne gingen bis zum Abitur unbehelligt zur Schule, die Tochter nahm sogar an den Veranstaltungen des Bundes Deutscher Mädel teil. Trotzdem spürte die Familie die Bedrohung und bereitete sich auf die Illegalität vor. Renate kam zuerst bei Pfarrer Friedrich Fuckel unter, dann bei ihrer nichtjüdischen Großmutter, anschließend bei einem ehemaligen Hausmädchen und zuletzt, ab Dezember 1944, im evangelischen Waisenhaus in Kaiserswerth.

Literatur

Lekebusch, Sigrid, Not und Verfolgung der Christen jüdischer Herkunft im Rheinland 1933-1945. Darstellung und Dokumentation, Köln 1995, S. 228-232.

Sicherheit: belegt