Beschreibung

Karl-Heinz Paul (geboren 1923) war der Sohn des nach nationalsozialistischen Maßstäben "Mischlings 1. Grades" Karl Paul (1888-1964) und der Jüdin Else Paul (geboren 1897). Paul erhielt eine Ausbildung zum Radio-technischen Kaufmann. Bei seiner Einstellung hatte er seine rassische Herkunft verschwiegen. Im Zweiten Weltkrieg war er in der Sowjetunion eingesetzt, aber am 24.03.1943 entlassen worden. Am 29.07.1944 erhielt er die Aufforderung, sich bei der Gestapo zum Abtransport zu melden. Auf Antrag des Arbeitgebers erfolgte die Zurückstellung. Seine Mutter Else Paul, die am 17.09.1944 abtransportiert werden sollte, tauchte zunächst in Rhens, später in Velbert unter. Ein zweiter Bescheid der Gestapo vom 17.10.1944 konnte der Arbeitgeber ebenfalls aufheben. Doch nur sechs Tage später, am 23.10.1944, kam erneut ein Bescheid. Diesmal erfolgte der Abtransport in das Zwangsarbeitslager Lönnewitz. Aus diesem flüchtete Karl-Heinz Paul am 14.03.1945. Zunächst versteckte er sich mit seiner Mutter in Velbert bei dem entfernten Verwandten Paul Böckmühl, und anschließend bei der Nachbarin Emilie Schöneweiss in Wuppertal-Barmen.

Quellen

StAW AfW 11911, 11912

Literatur

Homberg, Frank Friedhelm, Retterwiderstand in Wuppertal während des Nationalsozialismus, Diss. Düsseldorf 2008, S. 156-158.

Sicherheit: belegt