Beschreibung

Friedrich Hey (5.8.1891-26.7.1960) beteiligte sich auch nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich an der Fortführung der kommunistischen Parteigeschäfte. 1920 hatte er den örtlichen Arbeitergesangsverein ins Leben gerufen, dessen Chor auf den Kundgebungen der Einheitsfront zugegen war und diese musikalisch untermalte. Ferner etablierte er sich als Vorsitzender der Kampfgemeinschaft der Arbeitersänger im Sulzbachtal, bevor seinem Engagement mit der verlorenen Saarabstimmung ein Ende gesetzt wurde. Sein Bruder August Hey, der spätere Bürgermeister von Dudweiler, hatte die RGO im Abstimmungskampf geleitet und sich nach der Niederlage am 13.1.1935 nach Frankreich abgesetzt. Friedrich Hey versuchte die KPD - wenn auch in der "Roten Hochburg" Dudweiler - nunmehr in der Illegalität weiterzuführen. Als ein Kurier der Duweiler Zelle am Weihnachtsabend 1935 festgenommen und verhört wurde, fiel unter anderem der Name "Hey". Am 28.12.1935 besuchte die Gestapo die verbliebene Familie. Im Gegensatz zu seinen beiden ebenso beteiligten, aber bereits nach Frankreich geflohenen Brüdern August und Johann, war es Friedrich, welcher der Gestapo die Tür öffnete und in Schutzhaft genommen wurde. Da neben einem "dringenden Verdacht" kein verwertbares Beweismaterial ermittelt werden konnte, erfolgte Heys Haftentlassung bereits am 3.1.1936 - wenn auch mit der Warnung, bei der nächsten Verhaftung umgehend nach Dachau geliefert zu werden. Doch folgte Friedrich seinen Brüdern nach Frankreich, um sich der KPD-Emigrationsleitung in Paris zu verpflichten. Im September 1939 folgte er den Internierungsanordnungen der französischen Behörden, woraufhin man ihn ein Jahr später an die deutschen Verfolgungsbehörden auslieferte. Über das Lager Schirmeck inhaftierte man Hey im Saarbrücker Gefängnis Lerchesflur. Am 24.1.1942 wurde Hey wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zehn Jahren Haft verurteilt. Wie sein Bruder Johann, saß er die Haft bis zu seiner Befreiung durch die Alliierten in Ludwigsburg ab.

Quellen

LA Saar, LEA 10960

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 87-95. Hackl, Erich, Familie Salzmann. Erzählung aus unserer Mitte, Zürich 2010, S. 97.

Sicherheit: belegt