Beschreibung

Der ehemalige Oberbürgermeister von Köln Konrad Adenauer (1876-1967) war nach dem Attentat auf Hitler vom 20.7.1944 am 23.8.1944 verhaftet und in das Kölner Außenlager des KZ Buchwald (Köln-Deutzer Messehallen) gebracht worden. Als der 1944 in Bonn stationierte Reserveoffizier Fritz Schliebusch (1892-1945) von der Verhaftung erfuhr, plante er die Befreiung Adenauers. Mit Hilfe von Ärzten gelang es Schliebusch, Adenauer zunächst am 26.8.1944 in das St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln-Hohenlind verlegen zu lassen. Am 9.9.1944 gab Schliebusch schließlich vor, Adenauer sei an die Wehrmacht zu übergeben. Der Klinikleiter Dr. Franz Müller (1900-1989) war in den Plan eingeweiht. Beteiligt waren auch Fritz Schliebuschs Sohn Klaus (1921-1945) und Heinz Giesen (1923-1987). Schliebusch fuhr Adenauer nach Bonn zu Dr. Josef Vollmar (1896-1986), der ihn für eine Nacht versteckte. Anschließend brachte er Adenauer zum Hotel "Nistermühle" der Familie Roedig bei Hachenburg im Westerwald, wo er sich 15 Tage versteckt hielt. Am 25.9.1944 wurde Schliebusch ebenfalls verhaftet und von der Gestapo nach Brauweiler gebracht. Die Wehrmacht degradierte und entließ ihn, so dass er aus der Militärgerichtsbarkeit ausschied und der Gestapo ausgeliefert wurde. Beim Heranrücken der amerikanischen Truppen evakuierte die Gestapo die Gefangenen und brachte sie ins Gefängnis Köln-Klingelpütz. Schliebusch und sein ebenfalls verhafteter Sohn Klaus konnten beim Einmarsch der Amerikaner in Köln fliehen. Die US-Truppen befragten die beiden geschwächten Männer über Adenauer. Fieberkrank wurden beide in ein Krankenhaus eingeliefert. Klaus Schliebusch starb am 19.3.1945, sein Vater Fritz Schliebusch am 22.3.1945.

Literatur

Kilian, Dieter E., Adenauers vergessener Retter - Major Fritz Schliebusch, Norderstedt 2011.

Sicherheit: belegt