Beschreibung

Die Kreisfürsorgerin Maria Knühl gab ihrer Untermieterin, der Volkspflegerin Gertrud Allekotte (geboren am 17.2.1917 in Essen-Heisingen), Ende Oktober und Anfang November 1941 zwei Briefe zu lesen: Die Schrift "Die Ärzte der Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten", in der die Ärzte der Anstalten Stellung gegen die Tötung "Geisteskranker" nahmen, sowie die Schrift "Das Programm der Nationalen Reichskirche Deutschlands", die Glaubenssätze zur Errichtung der neuen Reichskirche enthielt. Die Briefe sollten vervielfältigt und verteilt werden: "Abschreiben, zweimal an Soldaten, zweimal an Freunde", stand darauf. Maria Knühl hatte die Briefe wohl von ihrem Bekannten erhalten, dem Studienrat Lentz. Die beiden, "eifrige Besucher der katholischen Kirche,[die] viel auf ihren Glauben [halten]", hätten "mit Bestimmtheit […] den Inhalt der Briefe für echt [gehalten] und dafür Sorge [getragen], daß sie an gleichgesinnte Glaubensgenossen verbreitet wurden". Allekotte verbrannte die beiden Briefe später. Das Verfahren gegen sie wurde eingestellt. Über Ermittlungen gegen Knühl berichtet die Akte nicht.

Quellen

LHAK 584,1 Nr.304

Sicherheit: belegt