Beschreibung

Der Bäcker Hans Glier, geb. am 09. Dezember 1907 in Gleiwitz, wohnhaft in Duisburg, Gärtnerstr. 20, erhielt vom April 1937 bis Januar 1939 Aufträge vom französischen Geheimdienst, Auftraggeber Becker alias Godard (weiteres unbekannt) zur Spionage unterschiedlicher Flugplätze (Düsseldorf, Mühlheim-Ruhr, Duisburg-Hauenkamm), zur Feststellung von Regimentsnummern in selben Städten, zur Beschaffung von Dienstvorschriften, zur Beschaffung von Fotos der Kommunikationsanlagen der Flak und zur Benachrichtigung über Truppenbewegungen. Dabei half ihm, dass er am 14. Juni 1937 als Reservist in das Flak Regiment 4 in Duisburg einberufen wurde. Dort konnte er die Dienstvorschrift (Staatsgeheimnis im Sinne des §88 RStGB -neue Fassung-) mit der Bezeichnung „L.Dv. 400/17 – 19, Heft 17/19, Ausgabe März 1939 entwenden und an Hans Kiel (s. weiterer Fall LAV NRW, Abtl. Rheinland, RW 58, Nr. 3378) weitergeben. Hans Glier wurde am 03. Februar 1939 in Duisburg verhaftet, am 14. September 1939 vom Reichskriegsgericht wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und anschließend ermordet. Dazu wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt und der „Verräterlohn“ von 1040 RM und 400 französische Franc bzw. derem Gegenwert, ein Fotoapparat, Marke Robot und der Belichtungsmesser, Marke Sixtus, eingezogen.

Quellen

LAV NRW, Abtl. Rheinland, RW 58, Nr. 3378

Sicherheit: belegt