Beschreibung

Der Metallarbeiter Heinrich Benz (7.6.1901-18.12.1944) äußerte in einem Gespräch mit einem Soldaten am 6.8.1943 Zweifel am Sieg der deutschen Truppen in der Sowjetunion. Über einen SA-Mann, dem "Pitter" genannten Bruder des Soldaten, befand Benz: "Jo dat es so nen Hundertprozentigen, so nen Stänkerer, dät krett hengeno ooch en Kögelchen!" Dem fügte er hinzu, dass der Krieg bereits verloren sei und nach dessem Ende wohl alle Nationalsozialisten und SA-Mitglieder hingerichtet werden würden. Bereits am 8.8. wurde Benz von der Gestapo festgenommen und wiederholt verhört. Dabei ließ die Gestapo keinen Zweifel an Benz' "weltanschaulicher Untauglichkeit". Obwohl er das Gesagte in den Verhören bestreite, müsse man ihm die nachgesagten Äußerungen bei seinem Hintergrund allemal zutrauen. Benz war bereits seit 1928 Mitglied der KPD und gehörte im März 1933 zu den ersten Kommunisten aus Solingen, die von den Nationalsozialisten festgenommen worden waren. Die Gestapo bezeichnete ihn als "eifriges Propagandamitglied, Terrorgruppenleiter und Anstifter von Gewalttätigkeit". Der Volksgerichthof in Berlin verurteilte ihn zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Dieses verhältnismäßig milde Urteil wurde laut Sbosny/Schabrod von Hermann Göring persönlich aufgehoben, woraufhin Benz zum Tode verurteilt wurde. Seine Hinrichtung fand am 18.12.1944 im Zuchthaus Brandenburg an der Havel statt.

Quellen

LAV NRW Abt. Rheinland, RW 58, Nr. 31223

Literatur

Sbosny, Inge/Schabrod, Karl, Widerstand in Solingen. Aus dem Leben antifaschistischer Kämpfer, Solingen 1975, S. 105 f. Schulte, Armin, Heinrich Benz, in: Biographische Skizzen von Solinger Opfern des Nationalsozialismus, abgerufen: http:"www2.solingen.de/C12573970063EF58/html/983F6CFA2C4EE9F6C12577DC00573D64?opendocument (Stand: 28.11.2014)

Sicherheit: belegt