Beschreibung

Als der nationalkonservative Ernst Horn (gestorben 1973) das Kinderheim Godesheim übernahm, suchte er die Distanz zum NS-Regime zu wahren. Die eigene HJ-Gruppe im Heim enthob die Kinder von der Pflicht, zur HJ nach Bad Godesberg zu gehen. Die Führung der HJ-Gruppe übernahm Horns Sohn. Unterrichtet wurden die Kinder in der heimeigenen Volkschule. Diese Isolierung begünstigte die Aufnahme jüdischer Kinder in das Kinderheim. Unter den sechs bis zwölf jüdischen Kindern war Gertrud S. (geboren 1929), die nach Abschluss der Volksschule am 1.4.1944 als Haushaltsschülerin im Godesheim blieb. Albert J. war nach der Schulzeit Lehrling bei der Stadt Bad Godesberg, er wurde zum Wehrdienst eingezogen und fiel. Rolf St. (geboren 1927) lebte von 1938 bis zum Schulabschluss im Godesheim.

Literatur

Lekebusch, Sigrid, Not und Verfolgung der Christen jüdischer Herkunft im Rheinland 1933-1945. Darstellung und Dokumentation, Köln 1995, S. 152-160.

Sicherheit: belegt