Beschreibung

Am 14.4.1937 wurde den Mitgliedern des katholischen Müttervereins in Oberhausen von Kaplan Matthias Abts im ausdrücklichen Auftrag des Pfarrers Johann Kamperts (1889-1975) der Hirtenbrief des Kölner Erzbischofs Karl-Joseph Kardinal Schulte (1871-1941) vom 8.4.1937 mit dem Auftrag übergeben, diesen zu verteilen. Jedes Mitglied bekam ein Bündel, das die Briefe nach Bezirken und Straßen geordnet enthielt. Der Hirtenbrief thematisierte die Schulfrage und die vorausgegangenen Elternbefragungen: "Die herrlichen Zahlen der Elternbefragungen […] sprechen eine deutliche, nicht mehr zu überhörende Sprache […]. Ich kann Euch nicht beschreiben, wie in einer Zeit, in der so viel Misstrauen gegen die Kirche und Priester gesät wird, in der so viel schmählicher Verrat an Christus sich zeigt, wie in solcher Zeit diese Kundgebungen katholischer Treue mich mit Freude, Trost und Dankbarkeit gegen Gott erfüllt haben. Haben nicht diese überwältigende Beweise der Standhaftigkeit abermals gezeigt, dass die neuheidnische Greuelhetze gegen die Kirche Christi sich irrt, wenn sie glaubt, mit ihren allzu billigen Mitteln Priester und Volk trennen zu können?" Das eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde am 14.8.1937 eingestellt. Weiteres geht aus der Akte nicht hervor.

Quellen

LAV NRW Abt. Rheinland, Gerichte Rep. 112, Nr. 7563 LAV NRW Abt. Rheinland, RW 58, Nr. 50380

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl und Christoph Kösters, 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 741.

Sicherheit: belegt