Beschreibung

Der Fuhrmann Josef Busch (geboren am 7.10.1896) war ein Gegner des NS-Regimes und äußerte sich auch nach 1935 kritisch über dessen Politik. So sagte er am 1.6.1935 in der Grube Itzenblitz, gegenüber Zeugen, über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse im Reich, "der Führer Adolf Hitler habe sein Wort nicht gehalten, weil die Arbeiter es noch nicht besser hätten als früher". Dies wiederholte er auch am 15.6.1935 in der Gaststätte Hoffmann in Heiligenwald als eine Reihe von Fuhrleuten zusammen standen. Zudem sagte er, "in der SA seien nichts als Lumpen und Spitzbuben". Ein Zeuge stellte ihn zur Rede und fragte ihn ob er Beweise habe, darauf sprang ihm ein Fuhrmann namens Weiland bei und erzählte: "Ein Mann aus Wemmetsweiler sei früher der größte Kommunist gewesen und habe die Leute betrogen, jetzt sei er in der SA." Busch erklärte noch im weiteren Verlauf des Kneipengesprächs, dass früher alles schlecht war, jetzt jedoch noch schlechter. Am 11.7.1935 unterhielt sich Busch wieder auf der Grube Itzenblitz mit Kollegen und sagte zu einem Zeugen im Beisein eines alten Parteimitglieds, der neue Arbeit auf der Grube gefunden hatte: "Die Parteibonzen und die Saarbündler bekommen Arbeit, Du aber nicht!" Busch wurde von mehreren Zeugen belastet und am 15.6.1936 zu vier Monaten Gefängnis auf Grundlage des Heimtückegesetzes verurteilt.

Quellen

LA Saar LEA 15 LA Saar StAnw 127

Sicherheit: belegt