Beschreibung
Der Bäcker Josef Kempen (geb. am 24. August 1900 in Düsseldorf) arbeitete als selbstständiger Brotverkäufer. Von 1932 an war er Mitglied im Einheitsverband für Sexualreform, der Roten Hilfe und der Internationalen Arbeiterhilfe als Nebenorganisationen der KPD Ortsgruppe Neuss. Für den Einheitsverband für Sexualreform war er zudem als Kassenrevisor tätig. Kempen untehrhielt mit einigen KPD-Mitgliedern aus Neuss Bekantschaft, die nach eigener Angabe zu 40 Prozent seine Kundschaft als Brotverkäufer ausmachte. Die gleichen Kunden belieferte er auch nach der Auflösung der KPD weiter und beteiligt sich hierbei an abfälligen Diskussionen über den Nationalsozialismus. Außerdem bekam er von einem Kunden Namens Nowack, wohnhaft in der Hammerlandstraße, ein Flugblatt mit dem Namen "Freiheit" mit kommunistischem Inhalt vom Juni 1934. Dazu erhielt er später weitere derartige, in der Akte jedoch nicht namentlich erfasste Flugblätter. Einige der Schriften gab er an eine Person Namens Nottinger weiter, den Kempen aber laut Vernehmung nur im Hof des Kunden Nowack getroffen hat. Gelder will Kempen keines gegeben haben und ebenso wenig Flugblätter an weitere seiner Kunden verteilt haben. In seiner Wohnung sind bei der vorgenommenen Durchsuchung ein Flugblatt und zwei "Hetzbriefe" gefunden worden, Inhalt unbekannt. In einem weiteren in der Akte vorhandenem Schreiben bezüglich Wiederverleihung der Wehrwürdigkeit vom 23. Januar 1941 steht geschrieben, dass Kempen vom OLG Hamm am 13. September wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt wurde.
Quellen/Literatur
LAV NRW R, RW58 (neu), Nr. 37311