Beschreibung

Prälat Karl Eichen (1882-1952) vertrat „in militanter Kompromißlosigkeit“ den Katholizismus und wurde deshalb 1933 mitten im Schuljahr vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium an das Apostelgymnasium versetzt. Einmal hatte Eichen vor der Hakenkreuzfahne mit der ironischen Bemerkung „Hat man dem Staat genüge getan?“ den Hut gezogen, ein anderes Mal hatte er eine Lehrerkonferenz anberaumt, da ein Deutschlehrer im Unterricht die Bibel als „schönstes Märchenbuch“ bezeichnet hatte. Am Apostelgymnasium verweigerte er den Hitlergruß zu Beginn eine Unterrichtsstunde, die er stattdessen mit dem Kreuzzeichen begann. Es bestand ein gutes Verhältnis zu Josef Schnippenkötter (über den Krieg hinaus). Neben seiner Lehrtätigkeit war Eichen auch seit 1932 Vorsitzender des Verbandes katholischer Religionslehrer an höheren Lehranstalten Nordwestdeutschlands, erzbischöflicher Revisor des katholischen Religionsunterrichtes an den höheren Schulen des Erzbistums Köln sowie Seelsorger der Schönstätter Marienschwestern an der Elendskirche. Im Jahre 1939 trat er aufgrund eines Herzleidens in den Ruhestand.

Literatur

Geudtner, Otto [et al.], „Ich bin katholisch getauft und Arier“, Köln 1985, 134-136.

Zeitzeugen

siehe Anmerkungen: Prof. Dr. Dr. Heinrich Flatten (Anm. 22); Hanns Striefler, s.o., Hans-Michel Becker, Dr. Max Leo Schwering, Dr. Heinrich Lempfrid, Dr. Hans Bode (Anm. 23); Msgr. Karl Heinrichs (Anm. 27); Heribert Schnippenkötter (Anm. 29)