Beschreibung

Die in Trier wohnende, gebürtige Leiwenerin Katharina Jochem (geboren am 16.6.1913), ledig, war bis 1943 nicht auffällig geworden. Weder war sie vorbestraft noch einer Partei zugehörig. 1943 sagte sie jedoch vor eine Gruppe Nachbarn und Zeugen, dass (Zitat aus der Akte) "Hitler ein Halunke sei, Stalingrad "uns" recht geschehen würde. Die Bolchewisten seien nicht so schlimm wie getan würde und ihr wäre lieber, die Russen wären hier, dann hätte man es besser. Hitler soll keine ruhige Nacht mehr haben. Die Maßnahmen gegen die Juden die ergriffen worden sind wären nicht richtig gewesen." Außerdem warf sie der Reichsregierung vor, dass diese Schuld am Krieg sei. Diese Aussagen machte sie, laut Zeugen, gegenüber zahlreichen Personen, die nicht alle zu ihrem engeren Umfeld gehört hätten. Sie sei nach Aussage der Zeugen leicht erregt gewesen, aber sie hätte Ihre Kritik auch weiterhin geäußert, nachdem man ihr gesagt hatte, dass man das nicht hören wolle. Sie wurde daraufhin von zwei Zeugen angezeigt. Am 8.9.1943 wurde sie vom Sondergericht Koblenz zu einem Jahr Haft verurteilt. Die Untersuchungshaft wurde ihr angerechnet. Sie saß seit dem 19.3.1943 im Gerichtsgefängnis Koblenz. Das Sondergericht sah es als erwiesen an, dass sie gegen das Heimtückegesetz verstoßen habe.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 2353

Sicherheit: belegt