Beschreibung

Maria Meier hatte in ihrer Jugend als Kindermädchen bei der Familie Bernauer, der ein Fotoatelier gehörte, in Troisdorf gearbeitet. Nach ihrer Heirat und dem Umzug nach Lohmar-Donrath hielt sie den Kontakt aufrecht. 1944 wurde die Familie Bernauer, das Ehepaar und ihre Tochter Karola, in das Sammellager Köln-Müngersdorf gebracht. Karola konnte aus dem Lager fliehen und bat Maria Meier um Hilfe. Diese schickte ihre Tochter Katharina mit Lebensmitteln in das Lager. Herr Bernauer bat das junge Mädchen, ihn und seine Frau aus der verzweifelten Situation herauszuholen. Katharina Meier handelte spontan, sie gab das Ehepaar als ihre Eltern aus und konnte mit ihnen das Lager verlassen. Sie brachte sie zu ihrer Mutter nach Hause. Als nach etwa viereinhalb Monaten ihr Vater Albert Meier, ein überzeugter Gegner des Nationalsozialismus, der als solcher bereits zweimal von der Gestapo wegen Wehrkraftzersetzung verhaftet worden war, auf Urlaub kam, wurde das Versteck zu unsicher. Auch waren Nachbarn bereits auf die fremden Personen aufmerksam geworden. Albert Meier fragte das Bauernehepaar Ludwig und Elisabeth Weegs, ob es die Familie Bernauer verstecken könnte. Auf dem Hof lebten bereits Evakuierte, so dass Bernauers, zu denen noch die Tochter Erna stieß, als Flüchtlingsfamilie aus Düren nicht weiter auffiel und bis Kriegsende unbehelligt blieb. Am 8.1.1990 erkannte die Gedenkstätte Katharina Meier (verheiratete Overath), ihre Eltern Maria und Albert Meier sowie Ludwig und Eliabeth Weegs als "Gerechte unter den Völkern" an.

Literatur

Fraenkel, Daniel /Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 193-194.

Sicherheit: belegt