Beschreibung

Um 1936 ließ der Schulleiter der Volksschule in Esch die Kreuze aus den Schulen entfernen, obwohl es noch keine entsprechende behördliche Anordnung gab. An deren Stelle kamen Hitler-Bilder, an die Mauer der Schule ein Aushang der Zeitung "Der Stürmer". Konstatin Eßer (1898-1993) motivierte drei bis vier andere Männer, mit ihm gegen die Anordnung zu protestieren. Bei einem Gespräch versuchte der Ortsgruppenleiter, die Männer davon zu überzeugen, ihr Vorhaben aufzugeben, was alle mit Ausnahme Herrn Eßers taten. Er beharrte auf seiner Eingabe, auch nachdem er ähnliche Gespräche mit dem Bürgermeister von Pulheim und dem Landrat in Köln geführt hatte. Sein Protest blieb zunächst folgenlos. Eßer wurde allerdings 1939, obwohl als kinderreich eingestuft und trotz einer Kriegsverletzung aus dem Ersten Weltkrieg, eingezogen und fand sich in einer Kompanie wieder, der viele Männer mit ähnlichem Hintergrund zugeteilt waren. Er selbst und seine Familie gehen davon aus, dass dies mit seinem Protest in Zusammenhang stand. Herr Eßer handelte aus christlicher Überzeugung. Neben dieser Protestaktion hörte die Familie auch wiederholt BBC, der Mutter war die daraus resultierende Gefahr (KZ-Haft) bewusst.

Zeitzeugen

Gespräch, 2010.

Sicherheit: nicht belegt