Beschreibung

Der Hundsbacher Hilfsprediger Kurt Eberle (27.1.1908-29.10.1992) äußerte im Gottesdienst: "Die Not und das Elend, die das deutsche Volk im Augenblick nach außen durchzumachen hat, ist gar nicht zu vergleichen mit der Not und dem Kampf, den die evangelische Kirche zu bestehen hat. Der Gott unserer Kirche ist der Judengott Jakobs, zu dem ich mich bekenne." Unter den in der Messe anwesenden Soldaten sei eine große Beunruhigung entstanden, da Eberle im Anschluss seiner Predigt den in Polen gefallenen Geistlichen gedachte, jedoch nicht den gefallenen Wehrmachtssoldaten, so der SD-Bericht. Er wurde umgehend festgenommen und zu drei Monaten Gefängnishaft verurteilt.

Literatur

"Boberach, Heinz (Hrsg.), Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938-1945, Bd. 3, Berlin 1984, S. 515. Rauthe, Simone, "Scharfe Gegner". Die Disziplinierung kirchlicher Mitarbeitender durch das Evangelische Konsistorium der Rheinprovinz und seine Finanzabteilung von 1933 bis 1945, Köln 2003, S. 158 f."

Sicherheit: belegt