Beschreibung

Der in Lothringen geborene Marius Thuillier (geboren am 28.12.1912 in Niederjeutz) diente während des Frankreichfeldzugs als Flieger in der französischen Armee und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung war er als Schlosser beim Bahnbetriebswerk Ehrang beschäftigt und wohnte in Pfalzel. Im September 1942 kam es zu einem Streit zwischen Thuillier und einem Kollegen, dem gebürtigen Luxemburger und SA-Mann Erich Baustert. In Verlaufe der Auseinandersetzung sagte Thuillier zu Baustert: "Wenn ich Hitler, Göring und Göbbels und die ganze nationalsozialistische Bande vor einem MG hätte, dann wäre morgen der Krieg zu Ende." Einige Tage später von Baustert zur Rede gestellt, warum er nicht an einer nationalsozialistischen Versammlung teilgenommen hätte, entgegnete Thuillier, dass er keine faschistische Kundgebung besuchen würde. Als Baustert erwiderte, dass "ihm wohl noch einmal die Augen aufgehen würden", antwortete Thuillier: "Ich bin Franzose und bleibe Franzose, ich habe im Kriege gegen die Preußen gekämpft und werde es auch jederzeit heute noch tun." Das Sondergericht verurteilte Thuillier am 19.2.1943 zu zehn Monaten Haft. Ein Gnadengesuch der Ehefrau des Verurteilten wurde abgelehnt.

Quellen

LHAK 584,1 Nr.507

Sicherheit: belegt