Beschreibung

Der Arbeiter Nikolaus Klutentreter (geboren am 11.1.1879) forderte seinen Nachbarn, ein SA-Mitglied, auf, eine im Radio übertragene Goebbelsrede leiser zu schalten. Er rief dem SA-Mann laut dessen Zeugenaussage zu, "daß er das Radio leiser stellen solle, er müde sei und sich nicht dafür interessiere was der Pferdefuß erzählte. Dies würde eh kein Schulkind glauben." Außerdem machte er noch abfällige Bemerkungen zu Göring. Der SA-Mann machte das Radio lauter und teilte Klutentreter mit, dass er sich dies nicht bieten lassen müsse und er ihm nun Zeit zum Nachdenken geben werde. Am 5.1.1938 kamen zwei Gestapobeamte und nahmen Klutentreter fest. Er blieb bis zum 17.1.1938 in Haft im Gerichtsgefängnis Saarbrücken und musste sich anschließend 30 Tage lang jeden Tag bei der örtlichen Polizei melden. Am letzten Tag seiner Meldestrafe, als er das Büro nach der Meldung verließ, sagte er anstatt "Heil Hitler" nur "Guten Morgen". Daraufhin wurde die Meldepflicht um weitere 39 Tage verlängert.

Quellen

LA Saar LEA 1962

Sicherheit: belegt