Beschreibung

Die Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Düsseldorf berichtete am 15.5.1934 an das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin über das Strafverfahren gegen den Pfarrer Hermann Albert Hesse (1877-1957) aus Wuppertal. Dieser soll während der Osterpredigt am 2.4.1934 in der Sophien-Kirche den Hitler-Gruß sinnentstellend ausgelegt haben. Zudem soll er die "nationalsozialistische Weltanschauung der Blut-Boden-Rasse" lächerlich gemacht und "Christus sei auferstanden und deshalb erscheine ihm der ganze Rummel so lächerlich" gesagt haben. In seiner Vernehmung berief sich Hesse jedoch darauf, dass seine Äußerungen missverstanden worden seien, da er sie nicht auf politische Fragen, sondern nur auf religiöse angewandt habe. Außerdem seien seine Söhne in der NSDAP und SA und er selbst sei ein guter Deutscher Christ. Hesse gehörte zu den Initiatoren der ersten beiden "Freien Synoden" im Januar und Februar 1934.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16855, 419

Literatur

Rauthe, Simone, "Scharfe Gegner". Die Disziplinierung kirchlicher Mitarbeiter durch das Evangelische Konsistorium der Rheinprovinz und seine Finanzabteilung von 1933 bis 1945, Bonn 2003, S. 216-219.

Sicherheit: belegt