Beschreibung

Randolph von Breidbach-Bürresheim (1912-1945) wurde in Bonn geboren. Er verbrachte die ersten sechs Jahre seines Lebens auf dem großelterlichen Besitz Burg Satzvey in der Eifel. 1918 zog die Familie auf Schloss Fronberg in Bayern. Nach dem Abitur in München 1931 studierte er unter anderem in Bonn. Im Jahr seiner Promotion, 1938, trat er in die Kanzlei Josef Müller ein, die viele Gegner des Nationalsozialismus verteidigte. Im Umfeld von Josef Müller (1898-1979) lernte er Wilhelm Canaris (1887-1945), Hans von Dohnanyi (1902-1945) und Hans Oster (1887-1945) kennen. Ab November 1939 war Breidbach als Oberleutnant der Wehrmacht bei der Abwehrstelle in München tätig. Er nahm am Westfeldzug 1940 teil und war ab 1941 in der Sowjetunion eingesetzt. Dort erkrankte er 1942/1943 an Gelbfieber. Seine dort gemachten Erfahrungen bewegten ihn dazu, die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion in Form von Berichten zu dokumentieren und an seine Kanzlei zu senden. Diese so genannten Breidbach-Berichte wurden nach der Verhaftung von Müller im April 1943 bei der Durchsuchung der Kanzlei gefunden. Im Mai 1943 wurde Breidbach deswegen verhaftet und wegen Verstoßes gegen das Heimtückegesetz angeklagt. Obwohl er im März 1944 freigesprochen worden war, ließ das Reichssicherheitshauptamt Breidbach in Schutzhaft nehmen. Daraufhin versuchte seine Mutter, über Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) die Freilassung ihres Sohnes zu erreichen. Nach dem 20.7.1944 brachte die Nähe Breidbachs zu den Verschwörern auch ihn in Verdacht. Es erfolgte die Verlegung in das Gefängnis Berlin-Moabit, wo die Gestapo ein Geständnis erzwingen wollte. Im Februar 1945 wurde er in das KZ Sachsenhausen verlegt. Nach der Befreiung starb Breidbach am 13.6.1945 noch im Lager an Tuberkulose.

Literatur

Rauch, Andreas M., Ein Offizier gegen Hitler. Oberleutunant Dr. Randolph von Breidbach-Bürresheim (1912-1945), Baden-Baden 2007.

Sicherheit: belegt