Beschreibung

Der in Metz geborene Lothringer Rene Datry (geboren am 17.9.1922) saß am 23.3.1942 im RAD-Arrestlokal in Dasburg ein, weil er zuvor ein Felpostpäckchen eines Kameraden entwendet hatte. Am 24.3.1942 entdeckte er am Fensterbrett der Zelle einen Nagel mit dem er folgendes mit Großbuchstaben in die Zellwand ritzte: "Vive de Gaule [sic!] A Mort des Boches Vive la Russie (mit Hammer und Sichel) Mort au Vaches A Mort les Fritz. Außerdem zeichnete er eine Karikatur von Hitler und eines englischen Flugzeugs, die die Erschießung Hitlers darstellen sollte. Datry war geständig und sagte der Gestapo, dass er sich nichts dabei gedacht habe. Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof sah sich für den Fall nicht zuständig. Der SD-Abschnitt riet von einer Strafverfolgung ab, nicht zuletzt, weil Datry laut des in Metz zuständigen SS-Untersturmführers und Justizsekretärs Simon einen guten Leumund habe, fleißig sei und außerdem der SA angehöre, jedoch "geistig etwas beschränkt" sei. Das Verfahren wurde eingestellt.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 190

Sicherheit: belegt