Beschreibung

Kaplan Theodor Brasse (26.01.1903-26. März 1987) kam zum 5. März 1931 nach Krefeld an St. Franziskus. Ab 1934 wurde er von der Gestapo überwacht, weil der Blockleiter der Krefelder NSDAP-Ortsgruppe Ost sich darüber beschwerte, dass Brasse in seinen Predigten „Misstrauen […] gegen den Nationalsozialismus säe“, wenn auch unterschwellig. In einer Predigt am 24.06.1934 sagte Brasse: „Mancher Menschen Größe besteht in dem zweifelhaften Ruhm, große Gewalttaten ausgeübt und großes Unheil auf Erden angerichtet zu haben“ und forderte Standhaftigkeit: „Und wenn sie alle es tun, nein, ich kann es und tue es nicht, ich darf es nicht! Mein Gewissen sagt nein!“. Über diese Predigt berichtete ein Krefelder Kriminalassistent an die Gestapo und bezeichnete Brasse als „gefährliche[n] Hetzer“. Er wurde durch die Schulabteilung der Regierung Düsseldorf verhört und verwarnt, seine Predigten weiterhin überwacht und er schließlich am 20. August 1934 nach Wickrath versetzt.

Quellen

LAV NRW, Abt. Rheinland, RW 58 Nr. 425 und 9136.

Literatur

Fischer, Diana, Theodor Brasse, Kaplan in Lank voin 1938 bis 1940 – „Schwarze Maulwürfe am Werk“ in: Meerbuscher Geschichtshefte. Beiträge zur Geschichte der Stadt Meerbusch und ihrer ehemals selbstständigen Gemeinden 15 (1998), 83-85; Selhorst, Heinrich, Priesterschicksale im Dritten Reich aus dem Bistum Aachen. Zeugnis der Lebenden, Aachen 1972, 21.