Beschreibung

Der Grenzraum nach Eupen wurde laut Bericht der Gestapo an die Bezirksregierung Aachen im Juni 1935 vermehrt für kommunistische Propagandaaktionen genutzt. So wurden in dieser Zeit mehrmals und in größeren Mengen Handzettel an Spaziergänger verteilt und auf Waldwege gestreut. Die obere Hälfte der Zettel trug folgende Aufschrift: "Heraus mit allen politischen Gefangenen!", " Helft den Opfern des Faschismus!" und "Rote Hilfe Deutschlands". In der Mitte des Zettels befand sich eine Fotokopie des ehemaligen Sekretärs der SPD-Reichstagsfraktion und Widerstandskämpfers Dr. Carlo Mierendorff (1897-1943) mit der Bemerkung: "Seit zwei Jahren gefangen und misshandelt." Mierenddorff wurde nach der Abstimmung zum Emächtigungsgesetz von der SA festgesetzt, in ein Konzentrationslager gebracht und erst 1938 entlassen. Die Gestapo berichtet an die Regierung Aachen, dass die Zettel von zwei Emigranten im Auftrag des KPD-Funktionärs Rausch aus Eupen verteilt wurde. Derartige Zettel seien auch an der Deutsch-Holländischen Grenze vorgefunden worden.

Quellen

LAV NRW R, Reg. Aachen Präs. Büro, Nr. 1029, p. 15f.

Sicherheit: belegt