Beschreibung

Am 12.05.1935 wurden nach dem katholischen Gottesdienst in Ahrweiler, Blasweiler, Oberwinter, Neustadt (Wied) und Bad Kreuznach Exemplare der Schrift "Mythos und Wirklichkeit" zu je fünf Reichspfennig verkauft. In der Messe hatte man zuvor verkündet, diese Schriften sollten der "Aufklärung und Orientierung in der heutigen Zeit, in der sich der Unglaube unter der Menschheit ausbreite", dienen. In Ahrweiler ermahnte dabei der Kaplan Fuhr besonders die Jugend, für die Bekämpfung des Unglaubens einzutreten. Die katholische Jugend habe nur Gottes Wort zu fürchten und sonst niemand. In Ramersbach, Kreis Ahrweiler, wurden die Schriften im Auftrag der Geistlichen von Haus zu Haus verkauft. Die Schriften verfolgten das Ziel, das von Alfred Rosenberg verfasste Werk "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" zu widerlegen, das die Weltgeschichte nur als eine Geschichte von Rassenkonflikten interpretierte und neuheidnische Ideen propagierte. Der Verfasser beschuldigte Rosenberg, eine Fälschung der Kirchengeschichte zu betreiben.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, p. 141

Literatur

Wolfgang Benz (Hrsg) u.a., Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 649.

Sicherheit: belegt