Beschreibung

Der Vikar Hermann Günther war Mitglied der "Jungen Brüder" und wurde deshalb am 31.7.1934 von Propst Dr. Heinrich Forsthoff (1871-1942) aus dem Dienst der Landeskirche entlassen. Als Begründung schrieb Forsthoff: "Ihre Widersetzlichkeit gegen die Kirchenbehörde und deren Maßnahmen, die Sie durch die Verweigerung der Teilnahme an dem Bezirksseminarsitzungen bekundet haben, zwingt uns, von Ihrer weiteren Verwendung im Dienst der rheinischen Kirche unter den gegebenen Umständen abzusehen. Sie sind daher mit dem 31. Juli 1934 aus Ihrer derzeitigen Stellung als Lehrvikar bei Pfarrer Schmidt in Hiesfeld entlassen." Das Bezirksseminar stand offensichtlich den Reichschristen nahe. Günther wechselte nach Schwalbach, erhielt dort jedoch eine Zeit lang keine Zuschüsse. 1939 wurde er zum BK-Pfarrer in Waldbröhl gewählt, sein Pfarrexamen wurde verspätet anerkannt. Den notwendigen Eid auf Adolf Hitler legte er am 11.9.1943 ab.

Literatur

Rauthe, Simone, "Scharfe Gegner". Die Disziplinierung kirchlicher Mitarbeitender durch das Evangelische Konsisitorium der Rheinprovinz und seine Finanzabteilung von 1933 bis 1945, Bonn 2003, S. 198-199.

Sicherheit: belegt