Balduin aus dem Hause Luxemburg. Erzbischof und Kurfürst von Trier 1285-1354, hg. von den Bistümern Luxemburg und Trier, Redaktion Valentin Wagner und Bernhard Schmitt, Luxemburg 2009

230 S., ISBN 2879637228, 49 Euro

Stefanie Schild (Bonn)

Epochen

Bal­du­in von Lu­xem­burg war ei­ner der be­deu­tends­ten Trie­rer Erz­bi­schö­fe und Reichs­fürs­ten des Spät­mit­tel­al­ters. Das Dop­pel­ju­bi­lä­um sei­ner Wahl zum Erz­bi­schof von Trier am 7.12.1307 und sei­ner Bi­schofs­wei­he am 2.6.1308 bot dem Erz­bis­tum Lu­xem­burg so­wie dem Bis­tum Trier An­lass, Per­son und Wir­ken Bal­du­ins mit ei­ner auf­wän­di­gen Pu­bli­ka­ti­on zu wür­di­gen. Da­bei ver­fol­gen die Her­aus­ge­ber das Ziel, die Be­deu­tung Bal­du­ins im Kon­text sei­ner Her­kunft und sei­nes Wir­kens als Bi­schof wie als Lan­des­herr ei­nem brei­ten, his­to­risch in­ter­es­sier­ten Pu­bli­kum vor­zu­stel­len.

Ein­lei­tend be­schäf­tigt sich An­dre­as Heinz mit Bal­du­ins kirch­li­chem und lit­ur­gi­schem Wir­ken. Er wür­digt des­sen Li­ber Or­di­na­ri­us als ei­ne mus­ter­gül­ti­ge lit­ur­gi­sche Grund­ord­nung, die bis zur Ab­lö­sung der Trie­rer Diö­ze­san­li­t­ur­gie von der rö­misch-tri­den­ti­ni­schen Lit­ur­gie im 19. Jahr­hun­dert nach­ge­wirkt ha­be. Bal­du­in als Lan­des­herr ist das The­ma von Franz-Jo­sef Heyen. In An­leh­nung an sei­ne äl­te­ren Bal­du­in-For­schun­gen skiz­ziert er die Teil­nah­me des Erz­bi­schofs und Kur­fürs­ten am Rom­zug, sei­ne Ter­ri­to­ri­al­po­li­tik und sein Ver­hält­nis zu den be­nach­bar­ten Herr­schaf­ten. Heyen be­tont die Be­deu­tung von Bal­du­ins Bur­gen- und Städ­te­po­li­tik und sei­ner kom­ple­xen Ver­wal­tungs­po­li­tik (Ein­füh­rung der Äm­ter­ver­fas­sung). Franz Ro­nig kom­men­tiert aus­ge­wähl­te Bil­der des von Bal­du­in in Auf­trag ge­ge­be­nen be­rühm­ten Bil­der­zy­klus von der Rom­fahrt Hein­richs VII. Der Rol­le Bal­du­ins als Kunst­mä­zen geht Ve­re­na Kes­sel nach und ar­bei­tet her­aus, dass Bal­du­ins Mo­ti­ve vor al­lem sei­nem Selbst­ver­ständ­nis als Ober­haupt der Lu­xem­bur­ger und der Sor­ge um die Me­mo­ria ent­spran­gen. Von Lu­xem­bur­ger War­te aus nä­hert sich Mi­chel Pau­ly Bal­du­in: Vor dem Hin­ter­grund der Ge­schich­te des Hau­ses Lu­xem­burg geht er auf Bal­du­ins Ver­hält­nis zum kai­ser­li­chen Bru­der, zu Jo­hann dem Blin­den und Karl IV. ein. Zen­tra­ler Kern von Bal­du­ins reichs­po­li­ti­schen Be­mü­hun­gen war es, den Herr­schafts­an­spruch der Lu­xem­bur­ger zu er­wei­tern und gleich­zei­tig sein Kur­fürs­ten­tum zu kon­so­li­die­ren und aus­zu­bau­en. Ei­ne rei­che und her­vor­ra­gen­de Be­bil­de­rung, ei­ne Kar­te des spät­mit­tel­al­ter­li­chen Rei­ches und ei­ne Zeit­ta­fel run­den den ge­lun­ge­nen Band ab.

Zitationshinweis

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Schild, Stefanie, Balduin aus dem Hause Luxemburg. Erzbischof und Kurfürst von Trier 1285-1354, hg. von den Bistümern Luxemburg und Trier, Redaktion Valentin Wagner und Bernhard Schmitt, Luxemburg 2009, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Verzeichnisse/Literaturschau/balduin-aus-dem-hause-luxemburg.-erzbischof-und-kurfuerst-von-trier-1285-1354-hg.-von-den-bistuemern-luxemburg-und-trier-redaktion-valentin-wagner-und-bernhard-schmitt-luxemburg-2009/DE-2086/lido/57d15da0310ea9.01092783 (abgerufen am 28.03.2024)