Agrippina die Jüngere

Gründerin der Stadt Köln (15/16-59)

Dirk Schmitz (Xanten)

Agrippina Minor in der Antikesammlung des Landesmuseum Württemberg. (CC BY-SA 3.0)

Zeittafel

Ereignisse

 Ag­rip­pi­na die Jün­ge­re, auch Iu­lia Agrip­pi­na, gilt als Stadt­grün­de­rin von Köln. Ih­re Be­deu­tung für die Stadt­ge­schich­te ver­deut­licht die 1989 über­ge­be­ne Sta­tue auf dem Rat­haus­turm (Bild­hau­er: He­ri­bert Cal­le­en). Ihr Na­me schmückt ei­ne Ufer­stra­ße und ei­ne Werft. Ei­ne Ver­si­che­rung grün­de­te sich 1844 mit ih­rem Na­men. Die Lis­te ih­rer Spu­ren in Köln lie­ße sich er­wei­tern. Der rö­mi­sche Au­tor Sue­ton (um 70-130/140) sag­te über sie, sie sei ein „hef­ti­ges und herrsch­süch­ti­ges Weib" ge­we­sen, Ta­ci­tus (um 58-um 120) be­schrieb sie als „ent­brannt in völ­li­gem Ver­lan­gen nach Schre­ckens­herr­schaft". Am En­de be­fahl ihr ei­ge­ner Sohn ih­ren Tod. 

Am 6. No­vem­ber ver­mut­lich 15 nach Chris­tus wur­de Agrip­pi­na die Jün­ge­re im Zen­tra­lort des Ger­ma­nen­stam­mes der Ubier, dem op­pi­dum Ubio­rum, dem heu­ti­gen Köln, ge­bo­ren. Sie war in di­rek­ter Ab­stam­mung Ur­en­ke­lin des ver­gött­lich­ten Au­gus­tus (27 vor Chris­tus-14 nach Chris­tus), über das dy­nas­ti­sche In­stru­ment der Ad­op­ti­on En­ke­lin des am­tie­ren­den Kai­sers Ti­be­ri­us (Re­gie­rungs­zeit 14-37). Ihr Va­ter war Ger­ma­ni­cus Iu­li­us Cae­sar (15 vor Chris­tus-19 nach Chris­tus) Ad­op­tiv­sohn und Nef­fe des Ti­be­ri­us, der wie­der­um über ei­ne na­tür­li­che Ver­bin­dung zu Au­gus­tus ver­füg­te: sei­ne leib­li­che Mut­ter An­to­nia die Jün­ge­re (36 vor Chris­tus-37 nach Chris­tus) war ei­ne Nich­te des Au­gus­tus. Agrip­pi­na wur­de al­so in höchs­te herr­schaft­li­che Krei­se hin­ein­ge­bo­ren.

Als Agrip­pi­na zur Welt kam, be­fand sich Ger­ma­ni­cus mit sei­ner Fa­mi­lie am Rhein, wo­hin ihn Au­gus­tus im Jahr 12 hin be­or­dert hat­te. Er führ­te mi­li­tä­ri­sche Straf­ak­tio­nen öst­lich des Flus­ses durch und ver­such­te das im Jahr 9 ver­lo­re­ne Ter­rain in meh­re­ren Kam­pa­gnen zu­rück zu er­obern. Das op­pi­dum Ubio­rum be­her­berg­te der­weil sei­ne hoch­schwan­ge­re Frau Agrip­pi­na die Äl­te­re (14 vor Chris­tus-33 nach Chris­tus) und sei­nen klei­nen Sohn, den spä­te­ren Kai­ser Ca­li­gu­la (Re­gie­rungs­zeit 37-41). Nicht lan­ge nach der Ge­burt Agrip­pi­nas be­en­de­te Kai­ser Ti­be­ri­us die Un­ter­neh­mun­gen öst­lich des Rheins und be­rief Ger­ma­ni­cus zu­rück. Agrip­pi­na kehr­te nie­mals in ih­re Ge­burts­stadt zu­rück.

Im Jah­re 28, als Agrip­pi­na zwölf oder 13 Jah­re alt war, ver­hei­ra­te­te sie Ti­be­ri­us mit Gna­eus Do­mi­ti­us Ahen­o­bar­bus (ge­stor­ben 40). Die­ser ge­hör­te zum er­wei­ter­ten Kreis der Fa­mi­lie, und so stell­te die Hei­rat ein Mit­tel dar, Fa­mi­li­en­st­rän­ge zu­sam­men­zu­füh­ren und die An­zahl der mög­li­chen An­wär­ter auf die Macht zu be­gren­zen. Die Herr­schaft des Ti­be­ri­us war mit Tra­gö­di­en im engs­ten Fa­mi­li­en­kreis Agrip­pi­nas ver­bun­den. Ihr Va­ter Ger­ma­ni­cus er­hielt ei­nen Son­der­auf­trag im Os­ten des Rei­ches: Sy­ri­en, Iudäa und wei­te­re Pro­vin­zen wur­den ihm un­ter­stellt. Im Jah­re 19 ver­starb er plötz­lich un­ter nie ge­klär­ten Um­stän­den. Sei­ne Gat­tin Agrip­pi­na die Äl­te­re ver­mu­te­te ei­nen Gift­an­schlag durch den Statt­hal­ter von Sy­ri­en, Gna­eus Cal­pur­ni­us Pi­so (ge­stor­ben 20) und ver­däch­tig­te in­di­rekt den Kai­ser selbst, der zu Pi­so ein freund­schaft­li­ches Ver­hält­nis pfleg­te. Ein Ver­fah­ren vor dem Se­nat ent­las­te­te Cal­pur­ni­us Pi­so; Agrip­pi­na die Äl­te­re je­doch wur­de im Jahr 29 auf die In­sel Pan­da­te­ria ver­bannt, wo sie 33 den Hun­ger­tod wähl­te. Dies blieb je­doch nicht der ein­zi­ge Schick­sals­schlag in der Ju­gend Agrip­pi­nas der Jün­ge­ren. Bis 33 ver­lor sie zwei ih­rer Brü­der, un­ter an­de­rem Dru­sus Cae­sar (ge­stor­ben 33), als Op­fer der ge­fähr­li­chen po­li­ti­schen La­ge un­ter Ti­be­ri­us. 

Der Tod des Kai­sers im Jah­re 37 brach­te ei­ne Wen­de für Agrip­pi­na. Der drei bis vier Jah­re äl­te­re ver­blie­be­ne Bru­der wur­de zum Nach­fol­ger ge­kürt. Ca­li­gu­la hob sei­ne drei Schwes­tern, ne­ben Agrip­pa wa­ren dies Drusil­la und Li­vil­la (18-42), eh­rend her­vor. Er ließ so­gar Mün­zen mit ih­nen in Ge­stalt von Göt­tin­nen prä­gen. Am 15.12.37 brach­te Agrip­pi­na ei­nen Sohn zur Welt: Lu­ci­us Do­mi­ti­us Ahen­o­bar­bus, bes­ser be­kannt als der spä­te­re Kai­ser Ne­ro (Re­gie­rungs­zeit 54-68). Das Ver­hält­nis zu ih­rem Bru­der muss sich in der Fol­ge­zeit grund­sätz­lich ge­än­dert ha­ben. 

Im Jah­re 39 be­tei­lig­te sie sich an ei­ner Ver­schwö­rung ge­gen Ca­li­gu­la, die je­doch auf­ge­deckt wur­de. Der Mann ih­rer Schwes­ter Drusil­la, Mar­cus Ae­mi­li­us Le­pi­dus (6-39), mit dem sie ein Ver­hält­nis hat­te, wur­de ne­ben wei­te­ren Be­tei­lig­ten be­sei­tigt. Von ih­rem ei­ge­nen Gat­ten ist in die­sem Zu­sam­men­hang nichts über­lie­fert. Er starb An­fang des Jah­res 40. Of­fen­sicht­lich war er be­reits län­ge­re Zeit vor­her krank ge­we­sen. Agrip­pi­na wur­de ge­zwun­gen, die Asche „ih­res" Le­pi­dus nach Rom zu brin­gen, wie einst ih­re Mut­ter die Asche des Ger­ma­ni­cus aus Sy­ri­en über­führt hat­te. In letz­te­rem Fal­le je­doch frei­wil­lig. 

Als Fol­ge der Ver­schwö­rung wur­de Agrip­pi­na auf die Pon­ti­schen In­seln ver­bannt, ih­re Gü­ter wur­den ein­ge­zo­gen. Auch in die­sem Punkt schien sie das glei­che Schick­sal zu er­ei­len wie ih­re Mut­ter, doch es soll­te über­ra­schend an­ders kom­men. Am 24.1.41 wur­de Ca­li­gu­la um­ge­bracht. Un­er­war­tet wähl­ten die Prä­to­ria­ner Clau­di­us zum Kai­ser (Re­gie­rungs­zeit 41-54). Agrip­pi­na war sei­ne Nich­te. Er ließ die Ver­bann­te zu­rück­keh­ren und stat­te­te sie mit ih­rem Ver­mö­gen aus. Auf der Su­che nach ei­nem ge­sell­schaft­lich ein­fluss­rei­chen Ehe­mann hei­ra­te­te sie den Se­na­tor C. Sal­lus­ti­us Cris­pus Pas­si­e­n­us (ge­stor­ben 47/48), der 44 zum zwei­ten Mal das Kon­su­lat be­klei­de­te, aber bald dar­auf starb. Da­bei bleibt un­klar, ob Agrip­pi­na ihn mög­li­cher­wei­se er­mor­det hat, wie spä­ter über­lie­fert wur­de. Je­den­falls erb­te sie ein gro­ßes Ver­mö­gen und war zu je­nem Zeit­punkt im Jah­re 48 Wit­we, als Clau­di­us nach der Hin­rich­tung sei­ner Gat­tin Mes­sa­li­na (um 20-48) frei für ei­ne neue Bin­dung war. In der Aris­to­kra­tie be­gann ein Wer­ben um die va­kan­te Stel­le der Kai­ser­ge­mah­lin, wo­bei Agrip­pi­na selbst ein nicht zu un­ter­schät­zen­der Macht­fak­tor war, da sie im Ge­gen­satz zu Clau­di­us in di­rek­ter ver­wandt­schaft­li­cher Li­nie zum Grün­der des Prin­zi­pats stand. Sie war Ver­tre­te­rin der macht­volls­ten Fa­mi­li­en Roms und als sol­che ein un­ab­hän­gi­ges Macht­zen­trum. Dies muss­ten die Be­ra­ter um Clau­di­us ab­wä­gen. Agrip­pi­na selbst war hung­rig nach Macht und ge­willt, den fa­mi­liä­ren An­spruch gel­tend zu ma­chen. Sie setz­te sich durch und wur­de Kai­se­rin, wo­bei das Ver­bot ei­ner Hei­rat zwi­schen On­kel und Nich­te kein Hin­der­nis bil­de­te. Die­se Re­ge­lung wur­de durch ei­nen Se­nats­be­schluss rasch be­sei­tigt. 

Die Hei­rat zwi­schen Clau­di­us und Agrip­pi­na fand An­fang des Jah­res 49 statt. Da­mit war sie im Schalt­zen­trum der Macht an­ge­kom­men; es reich­te ihr je­doch nicht, die Ge­mah­lin des Kai­sers zu sein, und ih­ren Ein­fluss über Clau­di­us wir­ken zu las­sen, ihr Macht­hun­ger ging dar­über hin­aus. Wie an den Münz­prä­gun­gen der Zeit ab­zu­le­sen ist, woll­te sie sich ei­ne Po­si­ti­on schaf­fen, in der sie di­rekt Macht aus­üben konn­te – und dies, ob­wohl sie for­mal le­dig­lich die Gat­tin des Kai­sers war. Sie ver­füg­te über kei­ne staats­recht­li­chen Zu­stän­dig­kei­ten und konn­te sol­che Kom­pe­ten­zen auch nie er­lan­gen, da es die Po­si­ti­on ei­ner Kai­se­rin im recht­li­chen Sin­ne nicht gab und Frau­en von der Po­li­tik aus­ge­schlos­sen wa­ren. Den­noch ver­schaff­te sie sich ei­ne po­li­ti­sche Macht­po­si­ti­on: Als ers­te Frau er­hielt sie zu Leb­zei­ten ih­res Man­nes den eh­ren­den Na­mens­be­stand­teil Au­gus­ta und wur­de schon da­durch be­son­ders her­vor­ge­ho­ben. Auch nach au­ßen hin stell­te sie ih­re Po­si­ti­on über prunk­vol­le Klei­dung her­aus. Ihr Por­trät auf Mün­zen ver­rät ih­ren Ein­fluss bei Kai­ser und Se­nat. Über den kai­ser­li­chen Frei­ge­las­se­nen Pal­las (ge­stor­ben 62), der Für­spre­cher ih­rer Hei­rat mit Clau­di­us und en­ger kai­ser­li­cher Be­ra­ter war, hat­te sie Zu­griff auf die Staats­fi­nan­zen, über Pro­zes­se und Mor­de ver­mehr­te sie ihr ei­ge­nes Ver­mö­gen. Bei of­fi­zi­el­len An­läs­sen war sie stets – schein­bar gleich­be­rech­tigt – an der Sei­te von Clau­di­us zu fin­den. Auch fak­tisch ver­grö­ßer­te sie ih­ren Ein­fluss: Sie setz­te durch, dass ihr Sohn Do­mi­ti­us Aher­no­bar­bus (Ne­ro) von Clau­di­us ad­op­tiert wur­de. Clau­di­us hat­te ei­nen ei­ge­nen Sohn aus der Ehe mit Mes­sa­li­na na­mens Bri­tan­ni­cus (41-55), der zu­nächst als Er­be und Nach­fol­ger vor­ge­se­hen war; nun wur­de ihm der äl­te­re Ne­ro an die Sei­te ge­stellt. Da­bei be­ließ es Agrip­pi­na je­doch nicht.

In den Pro­vin­zen such­te sie eben­falls Ein­fluss zu ge­win­nen. Auf ih­re In­itia­ti­ve hin wur­de im Jah­re 50 der Zen­tra­lort der Ubier im Rechts­sta­tus zu ei­ner Co­lo­nia er­höht. Da­mit wur­de die Gat­tin des Clau­di­us zur „Stadt­grün­de­rin" von Köln. Zu die­ser Zeit be­deu­te­te ei­ne sol­che Grün­dung die An­sied­lung von rö­mi­schen Bür­gern, zu­meist Ve­te­ra­nen der Le­gio­nen; in­fol­ge des dar­aus re­sul­tie­ren­den Kul­tur­trans­fers hat­te die ein­hei­mi­sche Ober­schicht in Köln schon längst rö­mi­sche Sit­ten an­ge­nom­men und war mit dem rö­mi­schen Bür­ger­recht aus­ge­stat­tet wor­den. Köln wur­de zum Ab­bild Roms in der Frem­de mit Stadt­rat, zwei Bür­ger­meis­tern und wei­te­ren Ma­gis­tra­ten. Dies al­les war in ei­nem Stadt­ge­setz fest­ge­legt, das of­fi­zi­ell für Köln er­las­sen wur­de. Die Be­weg­grün­de für die Aus­zeich­nung ih­rer Ge­burts­stadt sind je­doch nicht in ei­ner emo­tio­na­len Ver­bun­den­heit zu su­chen, son­dern sie stell­te sich da­mit gleich­be­rech­tigt an die Sei­te des Kai­sers, der sei­ne Ge­burts­stadt Ly­on be­reits vor­her zur Co­lo­nia er­ho­ben hat­te. Bei­de Städ­te wa­ren kul­ti­scher und ad­mi­nis­tra­ti­ver Mit­tel­punkt. Zu­dem de­mons­trier­te Agrip­pi­na mit der Er­he­bung Kölns zur Co­lo­nia ihr Durch­set­zungs­ver­mö­gen in der Pro­vinz. 

Auf dem Hö­he­punkt ih­rer Macht be­rei­te­te sie ih­rem Sohn den Weg zur Kai­ser­herr­schaft. Clau­di­us hob ihn öf­fent­lich ge­gen­über sei­nem ei­ge­nen Sohn her­vor. Ziel ge­rich­tet ver­folg­te Agrip­pi­na den Plan, über ih­ren Sohn im Reich zu herr­schen. Sie hat­te sich mitt­ler­wei­le im Kai­ser­haus und im Mi­li­tär ein Netz­werk ge­schaf­fen, das sie un­an­greif­bar er­schei­nen ließ. Po­ten­ti­el­le Wi­der­sa­che­rin­nen und Wi­der­sa­cher wur­den be­sei­tigt, wo­zu schlie­ß­lich auch ihr Mann Clau­di­us ge­hör­te, der – ver­gif­tet von Agrip­pi­na – am 13.10.54 starb. Doch der Er­folg war nur von kur­zer Dau­er; bald schon be­gann ihr Stern zu sin­ken. Im Jah­re 55 kam es zum Bruch mit ih­rem Sohn, Kai­ser Ne­ro. Die ers­te Lo­sung an die Sol­da­ten hat­te op­ti­ma ma­ter (die bes­te al­ler Müt­ter oder die vor­treff­lichs­te Mut­ter) ge­lau­tet und da­mit ver­deut­licht, wem Ne­ro die Macht zu ver­dan­ken hat­te. Fak­tisch führ­te sie auch zu­nächst die Re­gent­schaft für den 17-jäh­ri­gen. Doch schon bald eman­zi­pier­te sich die­ser von sei­ner Mut­ter und de­ren Um­feld. Längst war ei­ne Gren­ze über­schrit­ten, weil in der rö­mi­schen Ge­sell­schaft ei­ne di­rek­te Aus­übung von Macht für Frau­en un­vor­stell­bar er­schien. Als Agrip­pi­na die­se Ent­wick­lung auf­hal­ten woll­te, be­wirk­te sie das Ge­gen­teil. Schritt für Schritt ent­zog Ne­ro ihr die Pri­vi­le­gi­en wie ei­ne ei­ge­ne Leib­gar­de oder die Re­si­denz im kai­ser­li­chen Pa­last. Vie­le Geg­ne­rin­nen und Geg­ner wag­ten sich nun aus der De­ckung.

Im Jah­re 59 fand Agrip­pi­na ein ge­walt­sa­mes En­de. Ne­ro ent­schloss sich, sei­ne Mut­ter be­sei­ti­gen zu las­sen, was je­doch zu­nächst miss­lang. Ein prä­pa­rier­tes Schiff soll­te sie nach ei­ner Ver­söh­nungs­fei­er mit ih­rem Sohn zu ih­rer Vil­la nach Baiae, dem heu­ti­gen Ba­co­li, brin­gen und auf dem Weg dort­hin auf of­fe­ner See sin­ken. Das fin­gier­te Schiffs­un­glück ge­schah ver­spä­tet in Ufer­nä­he, so dass sich Agrip­pi­na ver­letzt an die Küs­te ret­ten konn­te. Dar­auf­hin be­fahl Ne­ro den of­fe­nen Mord, der von Flot­ten­sol­da­ten aus­ge­führt wur­de. Ihr Leich­nam wur­de ver­brannt und auf ih­rem Land­gut bei­ge­setzt. Das An­denken an Agrip­pi­na wur­de of­fi­zi­ell ge­tilgt, ihr Ge­burts­tag zum Un­glücks­tag er­klärt. Und doch reicht ih­re Wir­kung, ins­be­son­de­re in der von ihr ge­grün­de­ten Stadt, un­ge­bro­chen bis heu­te. 

Quellen

Cas­si­us Dio; Ῥùìáúêὴ ἱóôïñßá.
Io­se­phus, An­ti­qui­ta­tes Iu­dai­cae.
Pli­ni­us, Na­tu­ra­lis His­to­ria.
Sue­ton, De Vi­tis Cae­sar­um.
Ta­ci­tus, An­na­les.

Literatur

Eck, Wer­ner, Agrip­pi­na die Stadt­grün­de­rin Kölns. Ei­ne Frau in der früh­kai­ser­zeit­li­chen Po­li­tik, Köln 1993.
Eck, Wer­ner, Köln in rö­mi­scher Zeit. Ge­schich­te ei­ner Stadt im Rah­men des Im­pe­ri­um Ro­ma­num, Köln 2004.
Evers Mey­er, Ka­thryn, Op­ti­ma ma­ter: the life of Agrip­pi­na the Youn­ger, Wa­shing­ton 1992.
Vogt-Lüers­sen, Mai­ke, Agrip­pi­na die Jün­ge­re: die gro­ße rö­mi­sche Po­li­ti­ke­rin und ih­re Zeit, Nor­der­stedt 2006.
Vogt-Lüers­sen, Mai­ke, Ne­ros Mut­ter, Agrip­pi­na die Jün­ge­re und ih­re Zeit, Mainz 2002.

 
Zitationshinweis

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Schmitz, Dirk, Agrippina die Jüngere, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/agrippina-die-juengere/DE-2086/lido/57a9dcf66c7362.93193527 (abgerufen am 29.03.2024)