Rheinischer Städteatlas Brühl. Teil 3: Herrschaft und Gemeinde

Herrschaft und Gemeinde

Stadtansicht (kompiliert) von 1575 nach Braun und Hogenberg, Beschreibung und Contrafactur der vornembster Staet der Welt.

3. 1 Grundherrschaft

Die im Köl­ner Dienst­recht in der zwei­ten Hälf­te des 12. Jahr­hun­derts ge­nann­ten erz­bi­schöf­li­chen Ta­fel­gü­ter Mer­re­che (I 6) und Fings­dorf sind in der Mit­te des 13. Jahr­hun­derts in der neu ge­schaf­fe­nen erz­bi­schöf­li­chen Bau­meis­te­rei Brühl, die ih­ren Sitz in der 1168/90 er­bau­ten cur­tis Brühl (II 1) hat­te, auf­ge­gan­gen (Wei­stü­mer II, 2, S. 1)
(1440) ge­hör­ten zur Bau­meis­te­rei 40 Le­hen mit 138 Lehns­trä­gern (dar­un­ter 14 Ge­schwo­re­ne), die 17 Hof­stel­len, sie­ben Forst­hu­fen und zehn Hu­fen Acker­land in Mer­re­che und 42 Häu­ser und Hof­stel­len, vier­ein­halb Forst­hu­fen und 18½ Hu­fen Acker­land in Fings­dorf so­wie Busch in der Mer­re­cher und Pings­dor­fer hue­den ha­ben. Von den 138 Lehns­trä­gern ha­ben 82 zu­dem 127 Häu­ser und Hof­stel­len in Brühl (LAV NRW R Kk Kart 3, nach äl­te­ren Vor­la­gen)
Zu die­sen Le­hen der erz­bi­schöf­li­chen Bau­meis­te­rei ge­hör­ten auch die Brüh­ler Hö­fe der Klös­ter Bur­bach (in der Bur­ba­cher­gas­se, 1625 mit 140 Mg Acker­land und zwei­e­inhab Mg Gar­ten, LAV NRW R Bur­bach Akt 10), St. Pan­ta­le­on in Köln (Ecke Stein­weg und Kirch­gas­se, 1468 mit 66 Mg Acker­land und 27 Mg Busch, RhSuUB 58), Bö­din­gen (1442 bis 1530 Ecke Markt und Schloß­stra­ße, dann zu­guns­ten des neu­en Burg­ho­fes, II 1, in die Bi­schofs­gas­se, II 5, ver­legt; 1711 mit 123 Mg Acker­land und 58 Mg Busch), St. Ku­ni­bert in Köln (in der Kich­gas­se, 1421 mit 28 Mg Acker­land und 40 Mg Busch,StaK Ku­ni­bert 462 ) so­wie die Adels­hö­fe Her­sels- bzw. Kem­pis­hof (beim Kirch­hof, an der heu­ti­gen Kem­pis­hof­stra­ße, 1668 mit 10 Mg Gar­ten, 100 Mg Acker­land und Busch, RhSuUB 105) und der Lut­zera­ther Hof (in der Uhl­stra­ße, 1664 mit drei Mg Gar­ten und 125 Mg Acker­land, LAV NRW R Kk II 2006)
(1440) ge­hör­ten zum erz­bi­schö­fi­chen Burg­hof 431 Mg Acker­land (da­von 140 Mg bei Ba­dorf, 60 Mg bei Pings­dorf und 80 Mg bei Mer­re­che), ein Wein­gerg bei Pings­dorf und 23 Mg Ben­den (LAV NRW R Kk Kart 3)
(1440) ge­hör­ten au­ßer­dem zur erz­bi­schöf­li­chen Bau­meis­te­rei zwölf in Brühl (dar­un­ter der Bur­ba­cher und Pan­ta­leo­ner Hof) und Um­ge­bung ge­le­ge­ne Dienst­hö­fe, die jähr­lich zu 24 Holz­fuh­ren aus der Vil­le, zwei Wein­fuh­ren aus Giels­dorf, zwei Heu­fuh­ren und zur Zah­lung von 15 Mark Rahm­geld ver­pflich­tet wa­ren (eb­da. und Wei­stü­mer II, 2, S. 201 ff)

3. 1 Gerichtsherrschaft

Hoch­ge­richt des Erz­bi­schofs von Köln in der Mit­te des 13. Jahr­hun­derts (1231 noch Schöf­fen von Mer­re­che, seit 1249 Schöf­fen von Brühl, sie­he un­ten) durch Zu­sam­men­le­gung der bei­den Ho­fes­ge­rich­te Mer­re­che und Pings­dorf (die auf­grund der ho­hen Im­mu­ni­tät der Ta­fel­gü­ter wohl Hoch­ge­richts­bar­keit aus­ge­übt ha­ben) und wahr­schein­lich durch Ver­ei­ni­gung mit ei­nem äl­te­ren, nicht mehr nach­weis­ba­ren Land­ge­richt des süd­li­chen Köln­gau­es, Wei­stü­mer II, 2, S. 11) ent­stan­den. Bei der Um­wand­lung in das Stadt­ge­richt (1285) wur­de die Ho­fes­ge­richts­bar­keit den 14 Ge­schwo­re­nen des erz­bi­schöf­li­chen Burg­ho­fes über­tra­gen, von de­nen aber sie­ben zu­gleich Brüh­ler Schöf­fen wa­ren (eb­da., S. 18 f) (im 14.–16. Jahr­hun­dert wa­ren zwei Brüh­ler Schöf­fen zu­gleich Schöf­fen des Ge­rich­tes Vo­chem, 1371 = StaK Ku­ni­bert 312; 1445 = StaK Kar­täu­ser 524; 1556 = UB Ge­org, S. 123)
Sie­ben­köp­fi­ges Kol­le­gi­um un­ter Vor­sitz des erz­bi­schö­fi­chen Schult­hei­ßen, Schöf­fen un­ab­setz­bar, Er­gän­zung durch Ko­op­ta­ti­on (1285, III 3) und Prä­sen­ta­ti­on von zwei Kan­di­da­ten zur Aus­wahl (1674, Wei­stü­mer II, 2, S. 29 f) und Be­stä­ti­gung durch den Erz­bi­schof von Köln. Das Ge­richt in Brühl war Ober­hof des Ge­rich­tes am Ei­gel­stein zu Köln und ap­pel­lier­te sei­ner­seits nach Bonn. (eb­da., S. 15) 1285 Pfarr­hof zum Asyl be­stimmt (III 3). Nach 1794 fran­zö­si­sches, 1814–1851 preu­ßi­sches Frie­dens- bzw. Amts­ge­richt, seit 1916 wie­der Amts­ge­richt

3. 1 Amtsträger und Bedienstete der Kölner Erzbischöfe

1158 vil­li­cus von Mer­re­che (REK II 654)
1225 vil­li­cus von Brühl (Hil­li­ger, S. 122)
1231 bo­u­meis­ter und sca­bi­ni von Mer­re­che (NrhUB II 179)
1238 scul­te­tus von Brühl (REK III 912)
1249 sca­bi­ni cur­tis von Brühl (REK III 1542)
1285 of­fi­cia­tus, ju­dex, pre­co (III 3)
1299 cel­le­ra­ri­us (RhSuUB 4) 
1301 stän­di­ge Burg­be­sat­zung (REK III 3828)
1319 boy­ma­gis­ter von Brühl (LAV NRW R Ben­den 8)
1320 bur­gra­vi­us (REK IV 1164)
1324 ju­dex si­ve of­fi­cia­tus, ju­dex si­ve scul­te­tus (StaK An­to­ni­ter 7)
1347 sub­of­fi­cia­tus (StaK Kar­me­li­ter 23)
1369 burch­man­nen (RhSuUB 29)
1429 Vogt(be­stal­lung, (LVA NRW R Kk 1749)
1478 Burg­ge­sin­de: Burg­graf, Un­ter­kell­ner, vier Wäch­ter, zwei Pfört­ner, Bä­cker und Brau­er, Koch, Magd, Land­bo­te (LAV NRW R Kk 2792)
1592 Burg­ge­sin­de: Kell­ner, Un­ter­kell­ner, Burg­graf, fünf Wäch­ter, zwei Burg- und zwei Stadt­pfört­ner, zwei Gärt­ner, Ley­en­de­cker, Mül­ler. Wasch­frau, Brau­er, Koch, Bä­cker, Faß­bin­der, Kam­mer­knecht, Land­bo­te (LAV NRW R Kk IV 1644)

3. 2 Markt

1285 Ver­lei­hung ei­nes drei­tä­gi­gen Jahr­mark­tes auf Sonn­tag nach Kreuzer­hö­hung (14. Sep­tem­ber) und ei­nes Wo­chen­mark­tes am Diens­tag durch Erz­bi­schof Sieg­frid von Köln. Markt­auf­sicht und Preis­be­stim­mung für Le­bens­mit­tel durch Schöf­fen de con­silio op­pi­dan­o­rum (III 3)

3. 2 Zoll

1396 er­laubt Kö­nig Wen­zel Erz­bi­schof Fried­rich von Köln u. a., ei­ne Land­zoll­stät­te in Brühl zu er­rich­ten, (LAV NRW R Kk 1261, Ac­ta im­pe­rii II 998) be­stand bis 1794 (LAV NRW R Kk IV 23)

3. 2 Bede

1285 Fest­set­zung der Herbst­be­de auf zehn Mark durch den Erz­bi­schof von Köln (III 3)

3. 2 Akzise

1593 erst­ma­li­ge Ver­pach­tung der Ak­zi­se durch die Stadt ge­nannt (StaBr 11,1)
1612 Ak­zi­se­ord­nung (BrHbl 21, 1964, S. 5 ff)

3. 3 Stadtrechtsverleihung bzw. Freiung

1285 April 27 ver­leiht Erz­bi­schof Sieg­frid von Köln sei­nen Schöf­fen und Bür­gern (op­pi­da­ni) zu Brühl, um das Wachs­tum der Stadt (op­pi­dum) zu för­dern, nä­her ge­nann­te Frei­hei­ten be­tref­fend ei­ner frei­en Wahl von sie­ben Schöf­fen auf Le­bens­zeit, die Ko­op­ta­ti­ons­recht er­hal­ten und lan­des­herr­li­cher Be­stä­ti­gung be­dür­fen, Ver­hält­nis der Zu­ge­zo­ge­nen zu ih­ren frü­he­ren Her­ren, ge­richt­li­chen Zwei­kampf (ver­schie­de­ne Re­ge­lung für pau­pe­res und an­de­re) bei Tot­schlag und of­fe­ner Wun­de, Ver­fah­ren bei hand­haf­ter (schin­ber­daet) Tat (Haus­zer­stö­rung) und wei­te­re Pro­zess­vor­schrif­ten (auch ge­gen Frem­de), Schöf­fen­zeug­nis, Wein­ver­kauf, Ein­füh­rung des Köl­ner Ma­ßes, Fest­set­zung des Markt­prei­ses für Wein, Le­bens­mit­tel­po­li­zei, Jahr- und Wo­chen­markt (III 2), Rechts­schutz in­ner­halb des Bei­fan­ges (Bi­vanc, III 4) und Pflicht sei­ner Ein­woh­ner, be­waff­net der Bann­glo­cke zu fol­gen, Steu­er­sät­ze, Bür­ger­auf­nah­me­geld, Be­schrän­kung der Kur­me­de von Gü­tern des erz­bi­schöf­li­chen Ho­fes, Im­mu­ni­tät des Pfarr­ho­fes, Grenz­ver­let­zung in Feld und Wald, Fest­set­zung der Herbst­be­de auf zehn Mark, Be­stim­mung ge­gen die Form­s­tren­ge in Pro­zess­ver­fah­ren, Be­schrei­bung des Bei­fan­ges (III 4), Frei­heit der un­be­schränk­ten Vieh­hal­tung, Ver­pflich­tung der ver­mö­gen­den Bür­ger zum Be­sitz ei­ner Rüs­tung (Wün­disch; vgl. auch Le­che­nich)
1830 auf An­trag Ver­set­zung in die 4. Ge­wer­be­steu­er­klas­se, seit­dem Land­ge­mein­de und Ti­tu­lar­stadt
1910 Ver­lei­hung der preu­ßi­schen Städ­te­ord­nung für die Rhein­pro­vinz

3. 4 Stadtgericht (Bannmeile, Außenbürger)

1285 Fest­le­gung des Bei­fan­ges der Stadt (ter­mi­nus dic­tus Bi­vanc op­pi­di Brühl) mit den Or­ten Hö­nin­gen, Weiß, Sürth, Go­dorf, Im­men­dorf, Hog­gen­dorp (I 6), Me­sche­nich, Eng­dorp (= En­gels­dor­fer­hof), Geil­dorf, Ba­dorf , Eck­dorf und Vo­chem. Al­le Ein­woh­ner des Bei­fan­ges ha­ben der Bann­glo­cke zu fol­gen, Rechts­schutz der Bür­ger in­ner­halb des Bei­fan­ges (III 3)
Zum Bur­bann ge­hör­ten Mer­re­che/Kier­berg, Pings­dorf , Pal­mers­dorf und Hei­de (Wei­stü­mer II, 2, S. 9), de­ren Ein­woh­ner Au­ßen­bür­ger der Stadt Brühl wa­ren (PfaBr). In den Sim­pel­re­gis­tern der Stadt des 17./18. Jahr­hun­derts sind zu­dem die Ein­woh­ner von Ba­dorf und Vo­chem auf­ge­führt (StaBr 15 und 15b) 
1329 distric­tus op­pi­di Brühl (StaK Se­ve­rin 120)
Seit dem 14. Jahr­hun­dert er­folg­rei­che Ver­su­che der Brüh­ler Schöf­fen, die Kom­pe­ten­zen der im Bei­fang lie­gen­den Ge­rich­te zu be­schnei­den (Bei­fang wirk­te amts­bil­dend), wo­durch das Stadt­ge­richt all­mäh­lich die Funk­tio­nen ei­nes Land­ge­rich­tes er­lang­te (Wei­stü­mer II, 2, S. 11 ff) (III 6 zu 1396)

3. 5 Schöffen- und Stadtsiegel (Beschreibung)

1299 sie­ben per­sön­li­che Sie­gel der Schöf­fen (RhSuUB 4)
1319 ge­mei­nes Schöf­fen­sie­gel (si­gil­lum sca­bi­na­tus bzw. si­gil­lum com­mu­ne sca­bi­n­o­rum (LAV NRW R Bot­ten­broich 11) und si­gil­lum com­mu­ne op­pi­di in Brühl (LAV NRW R Ben­den 8)

Ge­mei­nes Schöf­fen­sie­gel
 
Bild: Kur­k­öl­ni­sches Kreuz­schild, dar­über Brust­bild des hl. Pe­trus. Den Raum zwi­schen Bild und Um­schrift fül­len links vier und rechts drei nach in­nen ge­wand­te Köp­fe (Hin­weis auf das sie­ben­köp­fi­ge Schöf­fen­kol­leg)

Um­schrift: SI­GILLVM COM­MU­NE SCA­BI­N­ORVM IN BRV­LE(StaK An­to­ni­ter 7 = 1324 Sep­tem­ber 12)

3. 6 Gemeinde, Bürgermeister und Rat

1323 uni­ver­si­tas op­pi­di in Brühl (Hil­li­ger, S. 233)
1396 burch­man­nen, schef­fen und bur­ge­re ge­meyn­li­chen zu dem Brühl be­frei­en zum Statz­bes­te die Kar­täu­ser zu Köln ge­gen Zah­lung ei­ner ewi­gen Er­bren­te von sie­ben Mark sechs Schil­lin­gen von der Zah­lung jeg­li­cher kirch­be­de und ste­de­schoiss von den Gü­tern, die sie in dem Ge­richt und in der velt­mar­ken von Brühl und Vo­chem be­sit­zen (StaK Kar­täu­ser 193)
1436 Bür­ger­meis­ter, Schöf­fen und gan­ze Ge­mein­de der Bür­ger zu dem Brühl (HaEK Ge­org A II 15)
1478 Schult­heiß, Bür­ger­meis­ter, Schöf­fen, Rat (seit dem 16. Jahr­hun­dert nach der Zahl der Rats­glie­der auch Sie­be­ner ge­nannt, BrHbl 15, 1958, S. 25) und gan­ze Ge­mein­de der Stadt Brühl (LAV NRW R Kk 2792)
1703 Rech­nungs­le­gung des Bür­ger­meis­ters vor Schult­heiß, Schöf­fen, Sie­be­nern und vier Ge­meins­män­nern (StaBr 4)

3. 7 Bruderschaften und Zünfte

1442 bro­der­schaff sen­te Bar­ben zo dem Brühl (LAV NRW R Bö­din­gen 66)
(1442) bro­der­schaff van de­me Brrühl (StaK Ge­org Akt 29)
1514 St. Se­bas­tia­nus-, St. Mat­thi­as-Bru­der­schaft und Bru­der­schaft St. Ja­ko­bi (BrHbl 23, 1966, S. 10) 
1644 Erz­bru­der­schaft vom Gür­tel des hl. Fran­zis­kus (AHVN 34, 1879, S. 138)
1653 Bru­der­schaft von der Un­be­fleck­ten Emp­fäng­nis Ma­riä ge­grün­det (Ber­tram, S. 23)
1721 Bru­der­schaft der hl. Her­zen Je­su und Ma­riä ge­grün­det (eb­da., S. 24)

3. 8 Wehrwesen (Schützen)

1285 Pflicht zur Land­fol­ge in­ner­halb des Bei­fan­ges, Ver­pflich­tung der ver­mö­gen­den Bür­ger zum Be­sitz ei­ner Rüs­tung (pla­ta, lo­ri­ca et alia ar­ma, III 3)
1532 erst­mals in den seit 1514 über­lie­fer­ten Rech­nun­gen der St. Se­bas­tia­nus-Bru­der­schaft Vo­gel­schie­ßen und Schüt­zen­fah­ne ge­nannt (BrHbl 23, 1966, S. 12) 
1576 Schieß­spiel auf Kos­ten der Stadt mit aus­wär­ti­gen Gäs­ten (eb­da.)
1684 Schüt­zen­ord­nung der St. Se­bas­tia­nus-Bru­der­schaft, Um­wand­lung in welt­li­chen Bür­ger­ver­ein (eb­da., S. 26)
1789 St. Se­bas­tia­nus-Bru­der­schaft auf An­trag des Stadt­ra­tes durch kur­k­öl­ni­schen Hof­rat auf­ge­ho­ben (eb­da.)
1818 er­neu­ert (eb­da.)

3. 9 Stellung im Territorium

Ge­gen die Stadt Köln ge­rich­te­te Grün­dung der Köl­ner Erz­bi­schö­fe, seit En­de des 13. Jahr­hun­derts Amts­sitz, Kell­ne­rei (III 1, seit dem 17. Jahr­hun­dert Ober­kell­ne­rei) und be­vor­zug­te Re­si­denz der aus Köln ver­dräng­ten Köl­ner Erz­bi­schö­fe. 1469 bis 1597 Re­si­denz und Sitz der kur­k­öl­ni­schen Lan­des­re­gie­rung (BrHbl 18, 1961, S. 5 ff). Nach der Ver­le­gung der Lan­des­re­gie­rung nach Bonn ver­lor Brühl an Be­deu­tung
1789 ge­hör­ten zum kur­k­öl­ni­schen Amt Brühl ne­ben der Stadt (mit Kier­berg, Hei­de, Pings­dorf und Pal­mers­dorf) Ba­dorf, Eck­dorf, Geil­dorf, fünf Hö­fe in Hö­nin­gen, Im­men­dorf, Ron­dorf, Me­sche­nich, Sürth, Weiß, Mer­ten, Trip­pels­dorf, Met­ter­nich, Vo­chem, Wei­des­heim so­wie die Un­ter­herrsch. Berz­dorf (St. Ge­re­on zu Köln), Esch, Gleu­el, Wal­ber­berg (al­le Dom­ka­pi­tel zu Köln), Ken­de­nich (ur­sprüng­lich die Hälf­te von Ken­de­nich, wahr­schein­lich als erz­bi­schöf­li­ches Le­hen), Schwa­dorf (St. Se­ve­rin zu Köln) und Wei­ler­s­wist (Le­hen von Kur­k­öln)
1794 bis 1798 Mu­ni­ci­pa­li­tät Brühl, Kan­ton Köln, Ar­ron­dis­se­ment Bonn
1798 bis 1815 Kan­ton Brühl im Ro­er-De­par­te­ment
1816 Bür­ger­meis­te­rei Brühl (mit den Land­ge­mein­den Ba­dorf, Berz­dorf, Kier­berg, Schwa­dorf und Vo­chem) im Kreis Köln im Re­gie­rungs­be­zirk Köln
1910 Bür­ger­meis­te­rei Brühl-Stadt und Bür­ger­meis­te­rei Brühl-Land

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Plan der Burg um 1725 von J. C. Schlaun. (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland)

 
Zitationshinweis

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Flink, Klaus, Rheinischer Städteatlas Brühl. Teil 3: Herrschaft und Gemeinde, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-bruehl.-teil-3-herrschaft-und-gemeinde/DE-2086/lido/5d316bef1e5b85.19842378 (abgerufen am 19.04.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Brühl, bearbeitet von Klaus Flink (Lfg. I, Nr. 2, 1972)