Epoche 1288 bis 1521 - Die Rheinlande im Spätmittelalter Den Beginn der spätmittelalterlichen rheinischen Geschichte markiert eine der größten und blutigsten Schlachten des Mittelalters: das Treffen bei Worringen am 5.6.1288. Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg und seine Verbündeten, die Grafen von Geldern und Luxemburg, unterlagen dem jungen Herzog Johann I. von Brabant (1252/1253-1294) und dessen Alliierten, den Grafen von Berg, Jülich und Mark sowie der Stadt Köln.
Orte und Räume Erzbistum Köln Quellen von 313/314 belegen mit der Erwähnung des heiligen Maternus, des ersten bekannten Kölner Bischofs, zugleich auch das Bestehen eines Bistums im Sinne einer organisierten Christengemeinde mit einem Bischof an der Spitze. Damit ist Köln von den Bistümern Deutschlands nach Trier das am frühesten nachweisbare; die Bischofsliste umfasst von Maternus bis Joachim Kardinal Meisner (seit 1989) 94 Namen.
Biographie Dietrich VII. von Kleve Dietrich VII. / IX. wurde nach dem frühen Tod seines Bruders Otto (Regierungszeit 1305-1310) 1310 Graf von Kleve. Auf ihn geht vor allem der innere Ausbau des Klever Territoriums zurück. Dietrich von Kleve wurde wohl 1291 als Sohn Graf Dietrichs VI./VIII. von Kleve (Regierungszeit 1275-1305) und dessen zweiter Ehefrau Margarethe von Kiburg (gestorben um 1333), die 1290 geheiratet hatten, geboren. Als der Klever Graf und Graf Rainald I. von Geldern (Regierungszeit 1271-1318, gestorben 1326) 1297 einen Freundschaftsvertrag schlossen, wurden der junge Dietrich und die geldrische Grafentochter Margarethe (gestorben 1333) verlobt; die Hochzeit fand 1305 oder 1308 statt.
Orte und Räume Kurfürstentum Köln Das weltliche Herrschaftsgebiet der Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln gehörte zum Kurrheinischen Reichskreis. Beim Abschluss seiner territorialen Entwicklung gegen Ende des Mittelalters bestand das Erzstift aus seinen recht zersplitterten rheinischen Landen sowie den in Westfalen gelegenen, räumlich geschlossenen Nebenländern Vest Recklinghausen und Herzogtum Westfalen.
Orte und Räume Herzogtum Kleve Die Grafschaft - ab 1417 Herzogtum - Kleve war im Spätmittelalter kein ausgedehntes, aber ein stabiles und wohlhabendes Territorium. Außerdem war Kleve um 1360 das am fortschrittlichsten administrierte Territorium im Reich. Dieses wusste seine Selbständigkeit im Verbund mit anderen Territorien (Mark, Jülich-Berg) bis 1609 zu wahren. Das Kerngebiet des Herzogtums, das zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte, erstreckte sich auf beiden Seiten des Rheins von Duisburg bis Zyfflich.
Orte und Räume Kreis Kleve Der Landkreis Kleve liegt am unteren Niederrhein und ist umgrenzt von den Kreisen Borken, Wesel und Viersen sowie von den niederländischen Provinzen Gelderland und Limburg. Die westliche Grenze ist somit zugleich die deutsche Staatsgrenze zu den Niederlanden. Die Kreisverwaltung sitzt in der Stadt Kleve.
Biographie Friedrich III. von Saarwerden 474.000 Gulden – auf diese gigantische Summe sollen sich nach einer chronikalischen Mitteilung die Schulden des Erzstifts Köln beim Regierungsantritt Erzbischof Friedrichs von Saarwerden belaufen haben. Sie seien ihm auf einem Zettel vorgelegt worden, um dem jungen, damals etwa 22 Jahre zählenden Kirchenfürsten den Ernst der Lage buchstäblich vor Augen zu halten. Mag man die Höhe der Summe auch anzweifeln – der Pontifikat Friedrichs von Saarwerden begann jedenfalls unter höchst widrigen Umständen.