Biographie Theo Burauen Geburt in Köln und kölsche Wesensart sind seit jeher wichtige Voraussetzungen zur erfolgversprechenden Kandidatur für ein Wahlamt und für die Popularität eines Politikers in Köln gewesen. Dem SPD-Oberbürgermeister Theo Burauen wird diese kölsche Eigenart in besonderer Weise zugeschrieben: optimistisch, fröhlich, freundlich, zugewandt, volksnah, beliebt über Parteigrenzen hinweg, witzig, den schönen Dingen des Lebens zugetan, der Mundart mächtig, Karneval und Vereinsleben verbunden. Schon in einem 1946 in kölsch verfasstem Aufruf „Meer künne widder wähle“ betonte die Kölner SPD, Burauen sei „ene echt kölsche Jung“, auch sein Vater sei „ene echte Kölsche“ gewesen. Deshalb war er auch ungeheuer populär in Köln; nach einer Umfrage 1969 kam er auf Traumwerte: 95,9 Prozent aller befragten Kölner kannten ihn, 91,4 Prozent vertrauten ihm. Er war der SPD-Mann, der die Vorherrschaft des Zentrums und später der CDU in Köln für lange Zeit in eine der SPD umwandelte.
Biographie Willi Eichler Nur wenigen Eingeweihten in der SPD ist Willi Eichler heute noch ein Begriff. Dabei war er einer der wichtigsten Vordenker der SPD in der Nachkriegszeit und hat entscheidend zur Programmatik der Partei beigetragen. Die Wahlsiege Willy Brandts (1913-1992, Bundeskanzler 1969-1974) wären ohne ihn kaum denkbar gewesen. Rheinländer wurde er eher durch Zufall, verbrachte dann aber seine zweite Lebenshälfte in Köln und Bonn.
Biographie Luise Albertz Luise Albertz war eine der bekanntesten SPD-Politikerinnen der Nachkriegszeit. Sie war die erste Oberbürgermeisterin einer deutschen Großstadt, der Stadt Oberhausen, die sie während der wechselvollen ersten drei Jahrzehnte nach 1945 maßgeblich mitprägte. Wegen ihres großen sozialen Engagements wurde sie auch als „Mutter der Bedrängten" bezeichnet.
Thema Der Parlamentarische Rat in Bonn 1948–1949 Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8./9.5.1945 bedingungslos kapituliert hatte, leiteten die von den Vier Mächten eingesetzten Militärgouverneure politisch und verwaltungstechnisch das in die amerikanische, britische, französische und sowjetische Besatzungszone eingeteilte Deutschland (ohne die annektierten Ostgebiete). Die Militärverwaltungen begannen in der sowjetischen Besatzungszone bereits 1945, in den übrigen drei Zonen erst 1946 und 1947 damit, Länder zu schaffen, Ministerpräsidenten zu bestellen und diese mit der Verwaltung der Länder zu beauftragen. Es wurden Parteien zugelassen, die sich ab 1949 auch über die Besatzungszonen hinweg zusammenschlossen.
Epoche Ab 1945 - Die Geschichte Nordrhein-Westfalens von 1945 bis 2017 Mit dem 8.5.1945 war das nationalsozialistische „Dritte Reich“ endgültig besiegt und die Siegermächte übernahmen mit der Berliner Erklärung vom 5.6.1945 die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in Deutschland. Es wurden vier Besatzungszonen gebildet, nachdem im Anschluss an die Potsdamer Konferenz vom 17.7.-2.8.1945 zu den Briten, Amerikanern und Sowjets die Franzosen hinzukamen. Ein Alliierter Kontrollrat der vier Mächte sollte die Oberaufsicht bezüglich aller Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen regeln. Dieses zentrale Steuerungsorgan verlor aber in dem Maße rasch an Funktion, indem sich die drei westlichen Siegermächte mit der sowjetischen in einem sich mehr und mehr zuspitzenden Ost-West-Gegensatz befanden und ein Kalter Krieg begann, dessen Frontlinie mitten durch Deutschland verlief und das Land sowie die Hauptstadt Berlin immer weiter auseinanderriss.
Biographie Hans-Jürgen Wischnewski Hans-Jürgen Wischnewski war fast 25 Jahre alt, als er ins Rheinland kam. In Köln fand er die Basis für sein politisches Wirken als Juso-Vorsitzender, Bundestagsabgeordneter, Afrika-Politiker und Krisen-Manager. Nach seinem Tod in seiner Wahlheimat fand sich kein Nachruf, der nicht auf die maßgeblich ihm zugeschriebene Rettung der in einer Lufthansa-Maschine entführten 90 Geiseln in Mogadischu hinwies.
Biographie Robert Daum Robert Daum war vom 30.10.1946 bis zum 2.11.1948 und erneut vom 2.11.1949 bis zum 7.11.1951 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Mit großer Tatkraft bemühte er sich in den unmittelbaren Nachkriegsjahren um die Enttrümmerung der Stadt und den raschen Wiederaufbau vor allem von Wohnhäusern. Die Planung einer vierspurigen Straße durch das enge Tal der Wupper geht ebenfalls auf ihn zurück.
Thema Die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland in der provisorischen Hauptstadt Bonn 1949/1950 Am 10.5.1949 entschied sich der Parlamentarische Rat mit knapper Mehrheit für Bonn als vorläufigen Sitz des neuen westdeutschen Staates. Drei Monate später sollten die ersten Bundestagswahlen stattfinden, in der zweiten Septemberwoche die 402 frischgebackenen Parlamentarier und die Bundesratsvertreter anrücken. Bundesversammlung, Kanzlerwahl, Regierungsbildung und Arbeitsaufnahme der Ministerien waren die nächsten Schritte. Es blieben also ganze vier Monate, um in der kleinen Universitätsstadt am Rhein die Voraussetzungen zu schaffen.
Thema Die Alliierte Hohe Kommission am Rhein (1949-1955) Anfang 1926 waren die letzten britischen und französischen Besatzungstruppen aus der Region abgezogen. Wenig mehr als zwei Jahrzehnte später machte die Bestimmung Bonns zur provisorischen Bundeshauptstadt den Raum ein weiteres Mal zum Angelpunkt alliierter Sicherheitsinteressen. Im Unterschied zur Zeit nach dem Ersten Weltkrieg diente das Rheinland ab Herbst 1949 allerdings weniger als militärische Schutzzone. Im Gegenteil: Der ganze Charakter jener hier aufgebauten Kontrollbürokratie, mit deren Hilfe die westlichen Siegermächte die Eingliederung der jungen Bundesrepublik in die atlantische Werte-, Wirtschafts- und Verteidigungsgemeinschaft steuerten, war bewusst zivil gehalten. Im selben Maße, in dem das 1949 verabschiedete Grundgesetz zum wirkungsmächtigen Fundament einer erfolgreichen Staatsgründung wurde, verblasste die Erinnerung an seine anfangs eingeschränkte Gültigkeit. Bis Mai 1955 existierte noch ein zwischen den westlichen Siegerstaaten ausgehandeltes Besatzungsstatut. Teils neben, teils über dem Grundgesetz stehend bildete es mit diesem den eigentlichen Verfassungsrahmen.
Biographie Hermann Runge Über das weit gespannte Widerstandsnetz der Brotfabrik Germania in Duisburg-Hamborn wurde der Moerser Schmied und Schlosser Hermann Runge zu einem der führenden Köpfe des SPD-Widerstands an Rhein und Ruhr. 1935 zusammen mit mehreren hundert Gesinnungsgenossen verhaftet und 1936 zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt, entging er im April 1945 nur durch seine Flucht von einem Außenkommando den brutalen Exekutionen von Häftlingen des Zuchthauses Lüttringhausen (heute Stadt Remscheid) durch die Gestapo in der Wenzelnberg-Schlucht bei Langenfeld.