Thema Die Dürener SA im Schlaglicht der Reichsgeschichte „Solange wir hier sind, sind wir Polizei.“ Dies äußerten im April 1934 auf einer örtlichen Festlichkeit mehrere SA-Männer aus Kreuzau während einer polizeilichen Maßnahme gegen einen ihrer SA-Kameraden. Den anwesenden Polizisten sprachen sie damit jegliche Exekutivgewalt ab. Diese Situation ist ein symptomatisches Beispiel für das allgemein verbreitete Bild der SA, die als Schlägertruppe vor allem in den letzten Jahren der Weimarer Republik und auch später im nationalsozialistischen Deutschland ohne Angst vor einer Strafverfolgung agieren konnte, wie es ihr gefiel. Dem gegenüber sind die inneren Verhältnisse der SA und ihre Stellung in der Gesellschaft nach dem sogenannten „Röhm-Putsch“ im Juni 1934 weniger bekannt. Für Düren existiert bisweilen lediglich eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Zeit von 1930 bis 1945, in der die Handlungen von einzelnen SA-Männern wie auch ganzer SA-Stürme nur eine untergeordnete Rolle spielen und im Rahmen eines größeren Gesamtzusammenhangs beleuchtet werden. Ziel dieses Aufsatzes ist es, eine schlaglichtartige Darstellung der Dürener SA-Standarte und der ihr untergeordneten SA-Stürme zu liefern, wobei vor allem bedeutende Momente der Reichsgeschichte wie auch der Lokalhistorie als Schlaglichter dienen sollen.
Biographie Hermann Freiherr von Lüninck Hermann Joseph Antonius Maria Freiherr von Lüninck wurde am 3.5.1893 auf Haus Ostwig (heute Gemeinde Bestwig) im ehemaligen Kreis Meschede geboren. Seine Eltern waren der Rittergutsbesitzer Karl Freiherr von Lüninck (1856–1921) und Anna-Maria, geborene von Mallinckrodt (1869–1957). Die Familie war katholisch. Hermann heiratete 1925 in Lüdinghausen Bertha Gräfin von Westerholt zu Gysenberg (1897–1945). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Die beruflichen Wege Hermanns und seines älteren Bruders Ferdinand (1888–1944) weisen teils verblüffende Parallelen auf: Beide waren in der Weimarer Zeit hohe Funktionäre landwirtschaftlicher Organisationen, beide wurden im Frühjahr 1933 zu Oberpräsidenten ernannt, beide waren 1944 im Widerstand.
Biographie Eduard von Moeller Eduard von Moeller war ein preußischer Spitzenbeamter, der hohe Verwaltungsämtern als Regierungspräsident und vor allem als Oberpräsident zwei in dem 1866 an Preußen gekommenen Hessen-Nassau und ab 1871 der Reichslande Elsass-Lothringen. Er bewährte sich auch in diesem Amt - einem der schwierigsten Ämter, die das Deutsche Reich seinerzeit zu vergeben hatte.
Biographie Karl Freiherr von Ingersleben Karl Freiherr von Ingersleben schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein und trat dann in den preußischen Staatsdienst ein. Als Kriegs- und Domänenrat in Stettin erwarb er sich große Verdienste um die Aufhebung der Leibeigenschaft auf den pommerschen Domänen, wurde erster Oberpräsident der Provinz Pommern und wechselte 1816 als Oberpräsident an den Rhein.
Biographie Hans Freiherr von Berlepsch Der Jurist Hans Freiherr von Berlepsch war ein preußischer Spitzenbeamter, zeitweilig Minister im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, kurzzeitig Oberpräsident der Rheinprovinz und schließlich preußischer Minister für Handel und Gewerbe. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit als preußischer Minister stand vor allem die Arbeiterschutzgesetzgebung der frühen 1890er Jahre. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt blieb von Berlepsch der Sozialpolitik verbunden.
Biographie Josef Bürckel Josef Bürckel war ein einflussreicher und populärer Politiker im „Dritten Reich", dem zwischen 1925 und 1940 der Aufstieg vom Volksschullehrer zum Reichsstatthalter des Gaus Westmark gelang. Seine von sozialistischen Ideen geprägte Politik brachte ihm den Beinamen „roter Gauleiter" ein.
Orte und Räume Stadt Essen Keimzelle der Stadt Essen ist das in der Mitte des 9. Jahrhunderts gegründete Stift. Diese Gründung erfolgte, wie archäologische Befunde zeigen, in einem bereits besiedelten Gebiet. Auch der Name „Astnide" ist wohl älteren Ursprungs. Er wird als „Ort im Osten" gedeutet, wobei eine Siedlung Westendorp der Gegenpol war.
Epoche 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernahmen, konnte das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP bei den Wahlen vom 5.3.1933 reichsweit 43,9 Prozent erzielte, lag ihr Stimmenanteil in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa zehn Prozent darunter. Ein Grund hierfür war die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme in Bonn, Aachen oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Auch die Linksparteien erhielten zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen bekam.
Biographie Josef Grohé Es entbehrte nicht einer an Zynismus grenzenden Ironie, dass der im „Dritten Reich“ durch seinen besonders ausgeprägten Antisemitismus aufgefallene und nicht zuletzt auch dadurch zum Köln-Aachener Gauleiter aufgestiegene Josef Grohé nach kaum vierjährigen Internierung ab 1950 als kaufmännischer Angestellter und Vertreter in der Spielwarenbranche (!) sein langes, bis zum Ende des Jahres 1987 dauerndes Leben mit finanzieren konnte. „Immer dabei, immer vorneweg“ wenn es darum ging, Nichtnationalsozialisten und ganz besonders Juden und Kommunisten verbal oder auch handgreiflich zu attackieren, schlug er noch als arrivierter Gauleiter im Jahre 1934 einem Saalwächter, der ihm ohne Eintrittskarte den Zutritt zum Rosenmontagsball der traditionsreichen „Roten Funken“ verweigert hatte, eher unkarnevalistisch und entschieden humorlos mehrere Zähne aus, und als es Mitte September 1944 darum ging, die damals etwa 50.000 Einwohner zählende Mittelstadt Düren zu evakuieren, „überzeugte“ Grohé den dortigen NSDAP-Kreisleiter Franz Binz durch Androhung seiner sofortigen Erschießung vom Sinn und Zweck des nationalsozialistischen „Endkampfes“, was am 16.11.1944 für etliche Tausend Menschen den Tod im Bombenhagel der alliierten „Operation Queen“ bedeuten sollte.
Biographie Eduard von Schaper Eduard von Schaper war ein preußischer Spitzenbeamter, der verschiedene Positionen und Stationen in altpreußischen Provinzen durchlief, bis er schließlich zwischen 1839 und 1846 in den Westprovinzen höchste Ämter als Regierungspräsident in Trier, als Oberpräsident der Rheinprovinz wie der Provinz Westfalen erreichte und seine Karriere 1846-1849 als Generalpostmeister beendete.