Thema Der Eifelverein und seine NS-Vergangenheit Die Beschäftigung mit der Rolle des Eifelvereins in der Zeit des Nationalsozialismus hat eine lange Vorgeschichte, die mit dem Neuanfang des Eifelvereins 1948 begann. Aus diesem Jahr haben wir die ersten Nachrichten über Veranstaltungen des Eifelvereins und über die ersten Sommerfrischler nach dem Zweiten Weltkrieg. Im November 1948 erschien erstmals die Zeitschrift „Eifelland. Mitteilungsblatt des Eifelvereins“.
Thema Karl Leopold Kaufmann und der Eifelverein (1933-1938) Karl Leopold Kaufmann, Landrat in Malmedy und dann in Euskirchen, wurde 1904 zum Vorsitzenden des Eifelvereins gewählt und übte dieses Amt bis 1938 aus. Der Beitrag versucht, ein differenziertes Bild seiner Rolle bei der Gleichschaltung des mitgliederstarken Wander- und Kulturvereins herauszuarbeiten. Bei seinem Versuch, seinen traditionsreichen Verein zu retten, stellte er diesen in den Dienst der NS-Propaganda, die auf diese Weise auch konservative bürgerliche und katholische bäuerliche Kreise erreichte.
Thema Ein Museum für die Eifel. Der Erwerb der Genovevaburg in Mayen 1938 Im Jahr 1938 erwarb die Stadt Mayen die mitten in der Stadt, in Sichtweite des Marktplatzes gelegene sogenannte Genovevaburg aus Privatbesitz. Hintergrund des mit erheblicher finanzieller Unterstützung des Provinzialverbandes der Rheinprovinz ermöglichten Erwerbs war der beabsichtigte Ausbau des dort beheimateten Museums zu einem großem Landschaftsmuseum für das Gebiet der gesamten Eifel.
Thema Die Kulturpolitik des Rheinischen Provinzialverbandes in der NS-Zeit. Eine Skizze Obwohl sich das Bild Preußens sehr stark gewandelt hat und sein ausgeprägter Kulturstaat in der historiographischen Betrachtung des Hohenzollernstaates neben den früher allzu präsenten Militär- und Beamtenstaat getreten ist, spielen die preußischen Provinzialverbände als kulturpolitische Akteure immer noch eine häufig unterbelichtete oder wenn überhaupt nur sehr randständige Rolle, und dies obwohl sie neben Integrationsfunktionen, der Infrastrukturbildung und Fürsorgeaufgaben nach dem Ersten Weltkrieg auch zunehmend kulturelle Tätigkeiten wie die Förderung von Kunst und Wissenschaft wahrnahmen.
Biographie Georg Friedrich Dasbach Georg Friedrich Dasbach war Priester, wirkungsmächtiger Publizist und Politiker. Seine sozialpolitischen und verlegerischen Tätigkeiten ließen ihn über die Grenzen des Bistums Trier bekannt werden und brachten ihm den Ruf eines kompromisslosen Verfechters der Rechte der Kirche und des „kleinen Mannes“ ein. Er hat als einer der wichtigsten Vertreter des sozialen und politischen Katholizismus in Deutschland zu gelten.
Biographie Adolf Dronke Adolf Dronke war Direktor der Realschule, des späteren Max-Planck-Gymnasiums und der Provinzialgewerbeschule in Trier. Er war zudem ein politisch und sozialpolitisch engagierter Schulbuchautor. 1888 gründete er den Eifelverein zur wirtschaftlichen, touristischen und wissenschaftlichen Erschließung der verarmten Mittelgebirgsregion und leitete ihn als erster Vorsitzender bis 1898.
Epoche 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernahmen, konnte das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP bei den Wahlen vom 5.3.1933 reichsweit 43,9 Prozent erzielte, lag ihr Stimmenanteil in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa zehn Prozent darunter. Ein Grund hierfür war die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme in Bonn, Aachen oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Auch die Linksparteien erhielten zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen bekam.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.
Epoche 1918 bis 1933 - Die Weimarer Republik Anfang November 1918 stand das deutsche Kaiserreich sowohl militärisch als auch politisch vor dem Zusammenbruch. Bereits vor der Ausrufung der Republik in Berlin durch Philipp Scheidemann (1865-1939, „Reichsministerpräsident" Februar – Juni 1919) am 9.11.1918 und dem Waffenstillstand zwei Tage später hatte sich Anfang November 1918 von Kiel aus im Rahmen eines Matrosenaufstandes eine revolutionäre Bewegung ausgebreitet, die in kurzer Zeit das gesamte Reich erfasste. Sämtliche Dynastien mussten abdanken, die Monarchie als Staatsform hatte in Deutschland keine Zukunft mehr.
Thema Die evangelische Gemeinde Trier im Kulturkampf Zum Begriff des Kulturkampfes gibt es unterschiedliche Definitionen. Allgemein geht es um die Frage nach der Abgrenzung der Einflussbereiche von Kirche und Staat in der modernen Gesellschaft. Inwieweit sind Schule und Erziehung, Gesundheitswesen und soziale Fürsorge staatliche Aufgaben oder eine innerkirchliche Angelegenheit? Ist eine Eheschließung ein kirchlicher oder ein weltlicher Akt, ist ein Friedhof ein öffentlicher Platz, der sämtlichen Verstorbenen zur Verfügung steht, oder ein geweihter, ein heiliger Ort, der durch protestantische Leichen entweiht wird? Und wenn über eine Zuordnung zum kirchlichen oder staatlichen Bereich entschieden ist, wer darf die Spielregeln festlegen?