Orte und Räume Gau Düsseldorf Hinter dem (Hauptstadt-) Gau Berlin und dem Gau Hamburg lag der Gau Düsseldorf im Hinblick auf die Bevölkerungsdichte an dritter Stelle im Deutschen Reich und bot von daher seinen knapp 2,2 Millionen Einwohnern auf 2672 Quadratkilometern Fläche nur etwa ein Drittel des Raumes, den der 2,3 Millionen Menschen zählende Nachbargau Köln-Aachen besaß. Nimmt man hinzu, dass der nördliche Nachbargau Essen ähnlich groß und dicht bevölkert war wie der Gau Düsseldorf, dann ist leicht vorstellbar, dass die ständigen Machtkämpfe und Rivalitäten zwischen den rheinischen Gauleitern auch durch diese hohe Bevölkerungsdichte bedingt gewesen sind. Und vielleicht erklären sich auch daraus die beinahe komplexhaften Kompensationsanstrengungen, die der Düsseldorfer Gauleiter Friedrich Karl Florian Zeit seiner fast 16-jährigen Herrschaft unternommen hat, um seine Gauleiter-Kollegen in Köln und Essen (und Westfalen) durch den von ihm geträumten „Großgau Niederrhein“ entscheidend zu überflügeln.
Orte und Räume Kurpfalz Die Pfalzgrafschaft bei Rhein war ein Territorium des Alten Reichs, das im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 aufgelöst wurde. Ihre Ursprünge liegen im seit dem frühen Mittelalter nachweisbaren lothringischen Pfalzgrafenamt. Diese Würde wurde durch die fränkischen und römisch-deutschen Könige im Laufe der Jahrhunderte an verschiedene Geschlechter übertragen. Dabei lässt sich in der Zeit vom zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts eine sukzessive Verschiebung des durch unterschiedliche Rechtstitel und Ansprüche konstituierten Herrschaftsgebiets nach Süden verfolgen.
Orte und Räume Fürstentum Wied-Neuwied Das Gebiet der späteren Grafschaft Wied gehörte zunächst zur Grafschaft des Engersgaues. Erstmals als „Graf von Wied“ wird Graf Metfried (1084-1145) im Jahr 1129 in einer Urkunde des Klosters St. Thomas in Andernach bezeichnet. Bereits zuvor hatte er die Stammburg des Hauses Wied im heutigen Altwied erbaut. Welche Bedeutung das Haus Wied bereits zu dieser Zeit hatte, zeigt sich daran, dass Graf Metfried seinen Kindern wichtige Kirchenämter sichern konnte. So wurde sein zweitgeborener Sohn als Arnold I. Erzbischof von Köln, seine Tochter Hedwig Äbtissin des Reichsstiftes Essen und zwei weitere Töchter wurden Äbtissinnen rheinischer Klöster. Auch in späteren Jahren findet man Mitglieder des Grafenhauses in wichtigen geistlichen Ämtern, namentlich auf dem Stuhl des Erzbischofs von Trier. Dieses erste wiedische Grafenhaus erlosch jedoch bereits im Jahr 1244 und das Gebiet der späteren Grafschaft gelangte durch Heirat an die Herren von Isenburg. Zahlreiche Erbteilungen folgten.
Orte und Räume Vest Recklinghausen Im Mittelniederdeutschen taucht der vornehmlich für Westfalen überlieferte Terminus „vest(e)“ im juristisch-administrativen Sprachgebrauch auf. Der Begriff Vest, der auch für Lüdenscheid, Gummersbach, Hagen und Schwelm sporadische Belege aufweist, spricht dabei auf einen Gerichtsbezirk, einen Jurisdiktionssprengel an, der später auch im allgemeinen Sinne eines Verwaltungsdistriktes verstanden wurde. Urkunden des 13. und frühen 14. Jahrhunderts bezeichnen das Vest Recklinghausen zunächst als iudicium; 1336 taucht in einer gegen Grenzverletzungen im Raum Dinslaken gerichteten klevischen Klageschrift erstmalig die Formulierung veste van Rekelychusen auf.
Orte und Räume Gau Westmark Der Gau Westmark, in dem 1940 2,6 Millionen Einwohner lebten, umfasste mit einer Gesamtfläche von knapp 14.000 Quadratkilometern nicht nur den zu Bayern gehörenden Regierungsbezirk Pfalz und das Saargebiet, sondern auch das seit 1940 unter deutscher Verwaltung stehende Lothringen. Der Sitz der Gauleitung befand sich bis 1940 in Neustadt an der Weinstraße und von 1940 bis 1945 in Saarbrücken.
Orte und Räume Gau Köln-Aachen Aus gutem Grund betonte „Das Buch der deutschen Gaue“ noch im Jahre 1938, dass „die Verdienste der Gaue weniger aus den Wahlergebnissen zu erlesen [seien], als vielmehr aus der Summe der Widerstände“, die die Nationalsozialisten in der „Kampfzeit“ im „Gau Rheinland“ und mithin im Gebiet der 1931 hieraus hervorgegangenen Gaue Köln-Aachen und Koblenz-Trier hatten überwinden müssen, weil hier die „Wiege des Marxismus“ – mit Trier und Köln als Geburts- und Wirkungsstätten von Karl Marx – und die Hochburg(en) des politischen Katholizismus – in Gestalt des alle Positionen des öffentlichen Lebens prägenden Zentrum – gelegen gewesen war. Hinzu kam, wie der Köln-Aachener Gauleiter Josef Grohé noch Ende 1940 in seinem ebenso betitelten Vortrag an der Universität Bonn über „Den politischen Kampf im Rheinlande nach dem Weltkriege“ hervorhob, die im Versailler Vertrag festgeschriebene und in den 1920er Jahren drastisch durchgeführte alliierte Rheinlandbesetzung, die die nationalsozialistischen Propagandamöglichkeiten aufs äußerste limitiert hatte.
Orte und Räume Gau Koblenz-Trier, seit 24.1.1941 Gau Moselland Am 1.6.1931 wurde der bisherige Gau Rheinland der NSDAP auf Initiative von Gustav Simon, des Bezirksleiters Koblenz-Trier, in die beiden Gaue Köln-Aachen und Koblenz-Trier geteilt. Simon wurde zum Gauleiter von Koblenz-Trier ernannt. Dessen Territorium umfasste die beiden Regierungsbezirke Trier und Koblenz und war mit dem Reichstagswahlkreis 21 identisch. Der Stimmenanteil der NSDAP bei Reichstagswahlen gestaltete sich wie folgt: Am 14.9.1930 errang sie im Gau Koblenz-Trier 14,9 Prozent der abgegebenen Stimmen (Reich = 18,3 Prozent). Am 31.7.1932 verdoppelte die NSDAP ihren Anteil auf 28,8 Prozent (Reich = 37,3 Prozent), fiel am 6.11.1932 wieder auf 26,1 Prozent (Reich = 33,1 Prozent) zurück und errang am 5.3.1933 immerhin 38,4 Prozent (Reich = 43,9 Prozent) der Stimmen.
Orte und Räume Gau Essen Der Gau Essen der NSDAP war mit 1.901.000 Einwohnern (1935) der kleinste der vier Parteigaue im Rheinland. Er entstand 1928, als der Großgau Ruhr wegen ständiger Führungsstreitigkeiten aufgelöst wurde. An seine Stelle traten der Gau Westfalen und die gauunabhängigen, der Reichsleitung direkt unterstellten Bezirke Essen und Düsseldorf, die im April 1930 zu Gauen erhoben wurden.
Orte und Räume Kreis Wesel Der am unteren Niederrhein beiderseits des Rheins gelegene Kreis Wesel grenzt nördlich an den Kreis Borken, östlich an den Kreis Recklinghausen und die kreisfreie Stadt Bottrop, südöstlich an die kreisfreie Stadt Oberhausen, südlich an die kreisfreien Städte Duisburg und Krefeld sowie an den Kreis Viersen und westlich an den Kreis Kleve. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Wesel.
Orte und Räume Kreis Vulkaneifel Der Kreis Vulkaneifel liegt im Nordwesten von Rheinland-Pfalz im Zentrum der Vulkaneifel und ist umgrenzt von dem nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen sowie den rheinland-pfälzischen Kreisen Ahrweiler, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm. Verwaltungssitz ist die Stadt Daun.