Biographie Hermann von Wied Hermann V. Graf von Wied war ab 1515 Erzbischof von Köln und ab 1532 auch Bischof von Paderborn. 1546 wurde er von seinen geistlichen und weltlichen Ämtern entbunden, weil er sich dem katholischen Glauben sichtlich entfremdet hatte. Wegen seines vergeblichen Versuchs, im Erzbistum Köln die Reformation in eingeschränkter Form einzuführen, zählt er bis heute zu den herausragenden, gleichwohl umstrittensten Figuren der rheinischen Kirchengeschichte.
Biographie Eberhard Billick Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts war auch in Köln von einer großen konfessionellen Unruhe gekennzeichnet. Im Kampf um eine Erneuerung des Glaubens und der Kirche positionierten sich Fürsten, Gelehrte und Geistliche und rangen um die Deutungshoheit über religiöse Fragestellungen. Eberhard Billick gehörte dabei zu den Theologen, die nicht in erster Linie die wissenschaftliche Auseinandersetzung suchten, sondern durch die Macht des Faktischen der neuen Lehre Grenzen setzen wollten – mehr als ‚Macher‘ denn als ‚Denker‘ und dadurch sowohl populär wie zuweilen auch populistisch.
Biographie Hermann IV. von Hessen Hermann IV. („der Friedsame") war der einzige Kölner Erzbischof aus dem Haus der Landgrafen von Hessen; er steuerte die Geschicke des Kölner Kurstaates in einer bewegten Zeit. Als unermüdlicher und disziplinierter Landesfürst beendete er die spätmittelalterliche Krise des Kurstaates und sorgte dafür, dass Kurköln den Wirren der Reformationszeit gefestigt entgegen gehen konnte.
Biographie Konrad Heresbach Konrad Heresbach war ein bedeutender Humanist, der am Hof des Herzogtums Kleve-Jülich-Berg zuerst als Erzieher des Erbprinzen Wilhelm und dann als Diplomat in religions- und machtpolitischen Fragen tätig war. Auf Heresbachs Wirken gehen insbesondere die während der Reformationszeit von Toleranz gekennzeichnete, allerdings auch unentschiedene klevische Religionspolitik sowie zukunftweisende Reformen zurück. Heresbach war ein Freund des berühmten Gelehrten Erasmus von Rotterdam (1465/ 1469-1536).
Biographie Ulrich Zell Der aus Hanau stammende Ulrich Zell war der erste in Köln tätige Drucker. Das Geburtsdatum ist unbekannt. Zell erhielt nach einem Studienaufenthalt an der Erfurter Universität (1453) in Mainz vermutlich bei Peter Schöffer (um 1425-um 1503), dem Erstgesellen und „Nachfolger“ Johann Gutenbergs (um 1400-1468), die Ausbildung als Drucker. Am 17.6.1464 trug er sich in die Matrikel der Universität zu Köln ein, um an deren Privilegien teilzuhaben
Biographie Richard von Greiffenklau zu Vollrads Richard von Greiffenklau zählt als Reformer und Reichspolitiker zu den prägnanten Persönlichkeiten auf dem Trierer Bischofsstuhl. Während seines zwanzigjährigen Episkopats forcierte er wichtige Reformen im Kloster- und Rechtswesen. Darüber hinaus gelang es ihm, die Reformation aus seinem Herrschaftsgebiet herauszuhalten. Am Beginn seiner Herrschaft wurde der im Trierer Dom aufbewahrte Heilige Rock Christi, eine der bedeutendsten Reliquien des Christentums, erstmals öffentlich gezeigt.
Biographie Gerhard VII. Die erste urkundliche Erwähnung Gerhards VII. von Jülich am 7.6.1274 bezeugt einen Vergleich. Dies ist richtungweisend für die Jülicher Politik zwischen 1297 und 1328. Gerhard VII. von Jülich verstand es, durch geschickte und gleichzeitig sehr bestimmte Politik seinen Machtbereich und das Machtgefüge im Rheinland nachhaltig zu stabilisieren.
Biographie Friedrich III. von Saarwerden 474.000 Gulden – auf diese gigantische Summe sollen sich nach einer chronikalischen Mitteilung die Schulden des Erzstifts Köln beim Regierungsantritt Erzbischof Friedrichs von Saarwerden belaufen haben. Sie seien ihm auf einem Zettel vorgelegt worden, um dem jungen, damals etwa 22 Jahre zählenden Kirchenfürsten den Ernst der Lage buchstäblich vor Augen zu halten. Mag man die Höhe der Summe auch anzweifeln – der Pontifikat Friedrichs von Saarwerden begann jedenfalls unter höchst widrigen Umständen.
Biographie Heinrich Egher von Kalkar Heinrich Egher von Kalkar gehört zu den bedeutendsten kartäusischen Schriftstellern des 14. Jahrhunderts. Als Absolvent der Pariser Universität verfasste er einführende Kompendien zu mehreren wissenschaftlichen Disziplinen; in seinen Briefen erwies er sich als einfühlsamer Seelsorger. Sein in zahlreichen Abschriften überliefertes Hauptwerk behandelt Ursprung und Ausbreitung der Kartäuser. Daneben leitete er über Jahrzehnte hinweg verschiedene nieder- und oberrheinische Ordenshäuser; auch als Visitator hatte er wesentlichen Anteil an Festigung und Ausgestaltung der kartäusischen Lebensform.
Biographie Henrik Douverman Douverman war einer der bedeutendsten Holz-Bildschnitzer des Niederrheins im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts – vergleichbar mit einem Tilman Riemenschneider (um 1460-1531) im fränkischen Raum. Beide Künstler vermögen es, einem relativ spröden Material mit größter Kunstfertigkeit neue Ausdrucksformen abzuringen, und favorisieren die Holzsichtigkeit ihrer Werke. Im Unterschied zu Riemenschneider, der nur Skulpturen schnitzte, wird Douverman auch als Entwerfer von Retabelarchitekturen sowie als ausführender Gestalter von Schreinen und Ornamenten anzusprechen sein.