Biographie Marianne Pünder Marianne Pünder gehörte zu der ersten Generation von Frauen, die reibungslos studieren und promovieren konnte. Sie war maßgebend an der Professionalisierung der Sozialen Arbeit beteiligt. Weniger bekannt ist, dass sich die gebürtige Kölnerin während der NS-Diktatur couragiert für politisch Verfolgte und in Not geratene Menschen einsetzte. Damit zählt sie ebenso zum Kreis der Widerstandskämpfer wie die Männer und Frauen des 20. Juli 1944.
Biographie Maria Wachendorf Maria Wachendorf war eine der führenden Vertreterinnen der Montessori-Pädagogik in Deutschland nach 1945. Es war ihr Mitverdienst, dass die Pädagogik von Maria Montessori (1870-1952) vor allem in den katholischen Kindergärten breiten Eingang gefunden hat. Sie war die erste Fachberaterin für katholische Kindergärten und baute vor allem in den Diözesen Aachen und Köln das katholische Kindergartenwesen zielstrebig aus und sorgte für dessen pädagogische (montessorianische) Qualifizierung. Heute ist sie ungeachtet ihrer Verdienste fast unbekannt.
Biographie Georg Heinrich Ludwig Gottfried Maus Der evangelische Religionslehrer Georg Maus wurde früh Mitglied der Bekennenden Kirche. Im Religionsunterricht stellte er getreu seinem christlichen Glauben die Nächstenliebe als unverhandelbar und auch in Kriegszeiten als gültig heraus. Durch Denunziation geriet er in das Räderwerk des NS-Staates, wurde inhaftiert und verurteilt. Er starb auf einem Transport in das KZ Dachau.
Biographie Albert Konrad Gemmeker Der SS-Obersturmführer Albert Gemmeker war von Oktober 1942 bis April 1945 Kommandant des „Polizeilichen Durchgangslagers Westerbork“ in den Niederlanden, von dem aus rund 80.000 jüdische Menschen in die Vernichtungslager im Osten deportiert wurden. Am 2.1.1949 wurde er in den Niederlanden zu zehn Jahren Haft verurteilt, von denen er zwei Jahre verbüßte. Nach seiner Entlassung aus der Haft kehrte er in seine Heimatstadt Düsseldorf zurück. Bis zum Ende seines Lebens beteuerte er, nicht gewusst zu haben, dass die Menschen nach der Deportation ermordet wurden.
Biographie Albert Steeger Als herausragender Wissenschaftler und Museumspädagoge leistete Albert Steeger einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der niederrheinischen Heimatforschung im 20. Jahrhundert. Während seine wissenschaftliche Forschung große Beachtung verdient, wurde seine Karriere im Nationalsozialismus lange Zeit wenig berücksichtigt. Zwar hat sich Steeger im „Dritten Reich“ nicht als überzeugter Nationalsozialist oder „brauner Heimatforscher“ profiliert, seine Distanz zum Nationalsozialismus war jedoch deutlich kürzer, als Steeger dies in den späten 1940er Jahren suggerierte und wie es lange Zeit angenommen wurde.
Biographie Hubert Knackfuß Hubert Knackfuß war ein stiller, hilfsbereiter Mann von großer Bescheidenheit. Er stand nicht im Rampenlicht wie sein berühmter Kollege Theodor Wiegand, mit dem er in Milet und Didyma arbeitete. Über ein Jahrzehnt jünger als die beiden anderen leuchtenden Sterne am Firmament der Archäologie, Wilhelm Dörpfeld und Robert Koldewey (1855-1925), war sein Verdienst gleichwohl nicht geringer. Gemeinsam mit diesen beiden begründete er die Bauforschung als selbständige Disziplin innerhalb der Archäologie. Auch war der wissenschaftliche Erfolg der Grabungen in Milet und vor allem in Didyma neben Wiegand ihm zuzuschreiben. Dort legte er das Fundament für die Methoden sorgfältiger Untersuchung, umfassender Dokumentation und Bearbeitung, auf denen die heutige Bauforschung für alle historischen Epochen aufbaut.
Biographie Franz Pfeffer von Salomon Franz Pfeffer von Salomon - genannt Franz von Pfeffer - war zwischen 1925 und 1930 einer der führenden Nationalsozialisten und trug maßgeblich am Aufbau der Nationalsozialistischen Bewegung in der sogenannten „Kampfzeit“ bei. In dieser Zeit kann er nach Adolf Hitler (1889-1945) und Gregor Strasser (1892-1934) als der dritte Mann der Partei angesehen werden.
Biographie Arthur Moeller van den Bruck Arthur Moeller van den Bruck gehört zu den schillerndsten Gestalten der sogenannten „Konservativen Revolution“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Spätestens mit seiner bekanntesten Schrift, „Das dritte Reich“, wurde er über seinen frühen Tod hinaus bekannt. Er war aber nicht nur politischer Publizist, sondern auch Kulturjournalist und Stiltheoretiker.
Biographie August Bender Der gebürtige Kreuzauer Arzt Dr. med. August Bender war in der NS-Zeit als Lagerarzt im KZ Buchenwald tätig und dort an zahlreichen Häftlingsselektionen beteiligt. Der SS-Sturmbannführer untersuchte Häftlinge auf ihre „Arbeitsfähigkeit“ und entschied, wer für Zwangsarbeit tauglich erschien und wer als „unbrauchbar“ zur Ermordung in die Vernichtungslager deportiert werden sollte. In der Nachkriegszeit war er bis 1988 als beliebter Landarzt in Vettweiß-Kelz tätig und unterhielt weiterhin regen Kontakt zu ehemaligen SS-Kameraden.
Biographie Max Zienow Der Kölner Bauingenieur Max Zienow gehört zu den „stillen Helden“, der seine christliche Überzeugung in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem Tod bezahlt hat.