Biographie Hans-Dietrich Genscher Allgemein gilt Hans-Dietrich Genscher als die bekannteste Persönlichkeit aus Sachsen-Anhalt im 20. Jahrhundert, aber 50 Jahre lang und damit die längste Zeit seines Lebens hatte der langjährige deutsche Außenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher seinen Lebensmittelpunkt im Rheinland, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand.
Biographie Johann Heinrich Franz Freiherr von Wittgenstein Als Heinrich von Wittgenstein im Zuge der revolutionären Umbrüche am 27.3.1848 zum Regierungspräsidenten von Köln ernannt wurde, hatte sich das preußische Innenministerium zuvor angeblich nicht nach seiner Bereitschaft für das Amt erkundigt. Seine Ernennung zum obersten Staatsbeamten vor Ort war nicht nur ein symbolisch wichtiges Zugeständnis an die Kölner Bevölkerung, sondern auch eine Anerkennung seiner Verdienste für Kommune und Gesellschaft. Als Spross einer alteingesessenen Honoratiorenfamilie, die mehrfach Kölner Bürgermeister gestellt hatte, war ihm das Engagement für das Gemeinwohl selbstverständlich.
Biographie Johannes (Jean) Meerfeld Der Sozialdemokrat Johannes Meerfeld verbrachte den Großteil seines politischen Wirkens in Köln. Ursprünglich ein scharfer Kritiker des politischen Katholizismus, arbeitete er andererseits in Köln, wo er 1920-1933 Beigeordneter und Dezernent für Kultur und Volksbildung war, vertrauensvoll mit Oberbürgermeister Konrad Adenauer zusammen. Er war Mitglied des (alten) Reichstags 1917-1919 für den Wahlkreis Köln-Stadt.
Biographie Johann Friedrich Benzenberg Johann Friedrich Benzenberg spielte in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in Politik und Wissenschaft des Rheinlands. Er bewunderte Napoleon und kooperierte eng mit der französischen Verwaltung des Großherzogtums Berg beim Erstellen des Katasters im Rheinland. Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft galt der Freigeist als der erste rheinische Liberale, der die Interessen seiner Heimat in zahlreichen Denkschriften und Eingaben nach Berlin zu schützen suchte. Er wollte dem Rheinland eine eigenständige Rolle als neu erworbener Bestandteil Preußens sichern und regte Verbesserungen der Verfassungs-, Steuer- und Finanzpolitik Preußens an. Darin bezog er sich, oft weitschweifend, auf germanische und mittelalterliche Ursprünge und Traditionen wie auch auf neueste statistische Erhebungen und Analysen zu Grundbesitz und Steuerwesen. In der Wissenschaft beschäftigte er sich in vielen Beiträgen mit physikalischen Fragen zu Mechanik, Akustik, Optik und Wärmelehre, bekannt und auch berüchtigt für manch unkonventionelle Ideen. Benzenberg veröffentlichte zahllose wissenschaftliche Arbeiten und Artikel zu ihm interessant erscheinenden astronomischen und physikalischen Phänomenen. Von seinen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Arbeiten zog er sich oft zurück und suchte Zuflucht im Experimentieren und Beobachten. Dabei ging es ihm weniger um die wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern mehr um die Entwicklung des Instrumentariums. Heute sind seine Beiträge sowohl in Politik als auch Wissenschaft weitgehend vergessen, allenfalls als Kuriosum am Rande zeitgeschichtlicher Ausführungen vermerkt.
Biographie Franz Möller Franz Möller hat fast drei Jahrzehnte die Politik in der Region Bonn/Rhein-Sieg maßgeblich mitgestaltet und insbesondere in den frühen 1990er Jahren als führendes Mitglied der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag auch bundespolitisch Akzente gesetzt.
Biographie Philipp von Pestel Philipp von Pestel diente der preußischen Monarchie 1793–1806 als Steuer-, Kriegs- und Domänenrat in Minden. Zwischen 1808 und 1813 stand er als hoher Verwaltungsbeamter in Diensten des napoleonischen Königreichs Westphalen sowie 1814 des Generalgouvernements Berg und wechselte 1815 wieder in den preußischen Staatsdienst. 1816 wurde er der erste Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf und erreichte schließlich 1831 mit dem Amt des Oberpräsidenten der Rheinprovinz ein Spitzenamt in der preußischen Staatsverwaltung.
Biographie Anton Erkelenz Der aus Neuss stammende Anton Erkelenz engagierte sich zunächst in der liberalen Gewerkschaftsbewegung, deren Reform er betrieb, und gehörte als Parlamentarier und Vorstandsmitglied in den 1920er Jahren zu den führenden Persönlichkeiten des Linksliberalismus, bis er 1930 zur Sozialdemokratie überwechselte.
Biographie Johannes (Hans) Fuchs Hans Fuchs war ein hoher preußischer Verwaltungsbeamter, der, abgesehen von den Jahren 1914 bis 1919, in der Rheinprovinz wirkte und 1922-1933 ihr Oberpräsident war. Selbst wenn seine Laufbahn im Großen und Ganzen geradlinig und unspektakulär war, rückten ihn die Zeitläufe doch in bestimmten Jahren, vor allem 1923, in die Nähe auch der großen Politik.
Biographie Peter Kronen Der gebürtige Bonner Peter Kronen hatte eine nur kurze und vor allem ungewöhnliche Karriere als Parlamentarier. Bei der Wahl zur Nationalversammlung wurde er nicht am eigentlichen Wahltag, dem 19.1.1919, gewählt und weder er noch seine Wähler hielten sich in Deutschland auf. Die Soldaten des Ostheeres, welches zu diesem Zeitpunkt noch als Besatzungsmacht jenseits der Grenzen stand, wählten einen Tag später als die übrigen Deutschen. Das Ergebnis dieser Wahl, an der allerdings auch nur knapp 30.000 Wähler teilnahmen, war für die SPD überwältigend. Die beiden Abgeordneten des „Wahlkreises“, Peter Kronen und Paul Rodemann (1887-1963), wurden von der Sozialdemokratie nach Weimar entsandt, der Stimmenanteil der SPD bei den Soldaten lag bei 60 Prozent.
Biographie Peter Hintze Der Christliche Demokrat Peter Hintze bekleidete mehr als drei Jahrzehnte lang verschiedene Ämter in Partei, Parlament und Regierung und gestaltete dabei die Politik in Deutschland mit. Er ist vor allem durch seine Arbeit als letzter CDU-Generalsekretär Helmut Kohls (1930-2017) bekannt geworden. Der studierte Theologe hatte es an der Seite des übermächtigen Kohl nicht leicht. Bei kaum einem Politiker ist der Unterschied zwischen öffentlicher Wahrnehmung und wahrer Bedeutung größer als bei ihm.