Über 200.000 Menschen starben durch die nationalsozialistische „Euthanasie". Die Zahl jener, die durch Zwangssterilisierungen oder unmenschliche Experimente in den Konzentrationslagern und anderen Einrichtungen unwiderrufbare psychische und physische Schäden erlitten, ist noch viel höher. Der Einzelne wurde zur Zahl, zum unerwünschten Teil der „Volksgemeinschaft". Das Leid der Opfer an Rhein und Sieg sowie das System, das sie dazu machte, hat der Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit dem LVR…
608 S., ISBN 978-3-7743-0400-0, 49,90 Euro23.09.2010
Köln war vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein die bevölkerungsreichste und bedeutendste Stadt des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, ein Wirtschaftsstandort mit einem ganz Europa umfassenden Beziehungsnetz, eine kultisch und kulturelle Metropole ersten Ranges. Diese über Jahrhunderte gehaltene Spitzenposition verlor die Stadt zwar in der Neuzeit, sie fiel hinter andere Städte zurück, blieb aber immer noch bedeutend, wenn auch im 18. Jahrhundert die Verfallserscheinungen deutlich hervor traten. Der Aufstieg Kölns zur modernen Großstadt setzt offiziell in den 1880er Jahren ein, doch schon in den Jahrzehnten zuvor war das Engagement des Kölner Wirtschaftsbürgertums der Motor der Industrialisierung im Westen Preußens. Die Rheinprovinz verfügte um 1870 über das weitaus höchste Einkommensniveau und den höchsten Lebensstandard in ganz Preußen und war die wirtschaftlich führende Region in Europa. Köln war 1871 im Deutschen Reich die siebtgrößte Stadt, in der Bundesrepublik Deutschland ist die Stadt am Rhein heute die viertgrößte und in NRW die größte.