Biographie Jakob Middendorp In der Renaissance begann sich nicht nur die akademische Lehre radikal zu wandeln; es entwickelte sich erstmals auch eine Form der Selbstwahrnehmung und Reflexion des Gelehrtentums, die man viel später als Wissenschaftsgeschichte bezeichnen kann und die jenseits der fachlichen Inhalte die Rolle der Wissenschaft in Politik, Wirtschaft Kultur und Gesellschaft beschreibt. Ein frühes Werk, „De celebrioribus universi ordinis academiis”, stammt von dem niederländischen Gelehrten Jakob Middendorp, der es in Köln zweimal zu höchsten politischen wie auch wissenschaftlichen Ehren brachte, als vermeintlicher Gefolgsmann des reformatorischen Umstürzlers Gebhard von Waldburg (1547-1601) jedoch lange Zeit verfemt und vergessen wurde.
Biographie Matthias Kremer Stadt und Kurfürstentum Köln waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keineswegs gefestigte Bollwerke des alten Glaubens, sondern Schauplatz teilweise heftiger Kämpfe zwischen den sich ausdifferenzierenden Konfessionsparteien. Vor allem die der überkommenen scholastischen Lehre verpflichtete Universität bezog massiv Stellung gegen jeden Reformationsversuch, wenngleich die meisten Gelehrten durchaus die Notwendigkeit zur Reform erkannten – genannt seien hier beispielsweise Johannes Gropper oder Bernhard von Hagen. Auch der aus Aachen stammende Matthias Kremer gehört zu dieser Gruppe von Theologen.