Biographie Johanna Kinkel Johanna Kinkel, „eine Frau von außergewöhnlichen Geistesgaben" (Carl Schurz), war eine vielseitig talentierte Komponistin und Schriftstellerin des Vormärz. Unangepasst und sich nicht in traditionelle Geschlechterrollen fügend, avancierte sie zu einer energischen Kritikerin sozialer und politischer Verhältnisse. Während der Revolution 1848/1849 betätigte sie sich im Lager der demokratischen Bewegung auch politisch und folgte ihrem Mann Gottfried Kinkel in die Emigration nach England, wo sie 1858 starb.
Orte und Räume Evangelische Kirche im Rheinland Die zahlreichen lutherischen und reformierten Kirchentümer im Bereich der späteren Rheinprovinz hatten zumeist den Status einer Minderheitenkirche, nur wenige bildeten eigene Landeskirchen aus und wurden obrigkeitlich gefördert. Die Erzstifte Köln und Trier blieben rein katholisch, wobei sich in Köln einige heimliche Gemeinden behaupten konnten. In den Herzogtümern Jülich und Berg, für deren konfessionelle Zustände sich der Terminus von der (evangelischen) „Kirche unter dem Kreuz" etabliert hat, und im Herzogtum Kleve war im Cöllner Religionsvergleich von 1672 ein fragiler Interessenabgleich zwischen dem katholischen Pfalz-Neuburg und dem reformierten Brandenburg gefunden worden. Die französische Besatzung seit 1794 förderte die religiöse Toleranz und brachte die Gleichberechtigung der Konfessionen. Erstmals durften evangelische Gottesdienste auch in ehedem rein katholischen Städten frei ausgeübt werden.