Thema Die „Orientalistik“ an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Als Lea Goldberg (1911-1970) Ende April 1932 in Bonn ankam, um sich für das Fach Orientalische Philologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität einzuschreiben, hatte die junge Dichterin aus dem russischen Kowno (heute Kaunas in Litauen) eine gute Wahl getroffen. Abgesehen davon, dass das Leben in Bonn wesentlich billiger war als in Berlin, bot die Provinzstadt im Westen Preußens der Promotionsstudentin, was sie suchte: „Die Absolventin des Hebräischen Gymnasiums von Kowno kam mit festen Absichten nach Bonn“, beschreibt ihre Biographin Yfaat Weiss die Entscheidung. „Sie hatte das Orientalische Seminar unter der Leitung Professor Kahles gewählt, um semitische Philologie zu studieren. Das Institut galt als international renommierte Einrichtung und zog zahlreiche jüdische Studenten aus Osteuropa an.“