Thema Aufbau West - Die Ansiedlung der nordböhmischen Glasindustrie in Euskirchen und Umgebung „Nichts Anderes hat den Namen Böhmen soweit in die Welt getragen wie sein Glas“, mit diesen Worten wies Edmund Schebek im Jahr 1878 auf die Bedeutung eines der dominierendsten Industrie- und Handwerkszweige Böhmens hin. Glasindustrie und Handel gingen in dieser Region aus dem Glashüttenbetrieb in den holzreichen Wäldern des Landstriches hervor und reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Dominanz Nordböhmens als Raffinationszentrum verstärkte sich im 19. Jahrhundert. Im Jahre 1841 hatten von den 69 Glasraffinerien Böhmens 54 im Kerngebiet von Haida und Steinschönau ihren Sitz. Diese Zahl wuchs stetig, im Jahr 1937 zählte man 270 dort ansässige Glasfirmen.
Biographie Ludolf Camphausen Ludolf Camphausen zählt zu den zentralen Figuren des rheinischen Liberalismus im Vormärz. Einer Kaufmannsfamilie entstammend, erwarb er sich in den 1830er Jahren durch seine Kompetenzen auf den Gebieten der Wirtschafts- und Verkehrspolitik, aber auch als erfolgreicher Unternehmer ein hohes Ansehen. Im März 1848 in das Amt des preußischen Ministerpräsidenten berufen, war er vor allem um einen Ausgleich zwischen den rivalisierenden politischen Gruppierungen in Deutschland bemüht, worin ihm jedoch kein Erfolg beschieden war.