Beschreibung

Die Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Köln berichtete am 12.4.1934 an das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin, dass der Lehrer Albert Böhme aus Barmen auf einem Familienabend der evangelischen Schulgemeinde Köln mit Unterstützung des Vorsitzenden der Evangelischen Schulgemeinde für den Bezirk Köln, Diakon Freitag, vor etwa 250 Personen einen Vortrag zum Thema "Germanischer Gottesglaube oder biblisches Evangelium" gehalten hatte. In diesem hatte er die Auffassungen verschiedener antisemitischer und nationalreligiöser Ideologen kritisiert. Namentlich nannte er hierbei den nationalsozialistischen Religionspädagogen und Obmann der Deutschen Christen Reinhold Krause (1893-1980), den nationalsozialistischen Chefideologen und Autor des "Mythus des 20. Jahrhunderts" Alfred Rosenberg (1893-1946), den antisemitischen Schriftsteller und Mitgründer der "Deutschen Volkskirche" Arthur Dinter (1876-1948) sowie den Leipziger NS-Philosophen Ernst Bergmann (1881-1945). Es sei eine Verdrehung von Tatsachen, wenn man behaupte, die Deutschen seien durch das Christentum verelendet, so Böhme in seinem Text. Die Gestapo ermittelte.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16855, 371-373

Sicherheit: belegt