Beschreibung

Der Kunstmaler Alois Kolb (geboren 11.11.1906 in Völklingen) war französischer Staatsbürger und wurde als solcher auf seiner Arbeitsstelle als Maschinenarbeiter bei einer Saarbrücker Firma, die er ab 1942 zwangsweise ausübte, regelmäßig schikaniert und gemaßregelt. Da Kolb unter einer schweren Krankheit litt und mehrfach durch verschiedene Ärzte arbeitsunfähig geschrieben worden war, strengten seine Vorgesetzen 1943 ein Verfahren wegen Arbeitsverweigerung an. Am 4.5.1944 wurde Kolb verhaftet und bis zum 28.5.1944 im Arbeits- und Erziehungslager "Neue Bremm" in Saarbrücken interniert, wo er schweren Misshandlungen und Schikanen ausgesetzt war. Nach seiner Entlassung bereitete Kolb seine Flucht nach Frankreich vor. Am Abend des 19.7.1944 suchten zwei Männer bei ihm Unterschlupf. Sie hatten sich unerlaubt von ihrer Truppe entfernt, da sie meinten, der Zusammenbruch des Regimes stünde vor der Tür. Kolb gewährte seinem ehemaligen Arbeitskollegen Herbert B. und dessen Begleiter, Erwin B., ein Versteck für die nächsten Tage. Bei der Suche nach einer neuen Unterkunft wurden die beiden Fahnenflüchtigen jedoch gefasst und Erwin B. denunzierte Alois Kolb. Kolb wurde umgehend von der Saarbrücker Kriminalpolizei wegen Unterstützung von Fahnenflüchtigen verhaftet und am 24.7.1944 in das Lager "Neue Bremm" überführt. Von hier aus erfolgte am 19.10.1944 die Deportation in das Konzentrationslager Dachau, wo Kolb bis zur Befreiung durch alliierte Truppen am 25.5.1945 erneut schweren Misshandlungen ausgesetzt war.

Quellen

LA Saar LEA 4216

Sicherheit: belegt