Beschreibung

In einem Bericht des SD-RfSS Unterabschnitt Koblenz, Außenstelle Koblenz, an die vorgesetzte Behörde beklagte man die mangelnde ideologische Nähe der freiwilligen Feuerwehren in der Region. Allerdings wurde eine vermutete Unterwanderung der Feuerwehren durch die Kolpingsfamilien nach Untersuchungen verneint. Hingegen sah man die Feuerwehren als Sammelbecken "früherer politischer Gegner, wie Zentrumsangehörige, Angehörige bzw. Sympathisierende der SPD oder der KPD". Sie säßen, so der Bericht, einmütig beieinander. Zahlreiche Führer wiesen eine starke konfessionelle Bindung auf und nur über die konsequente weltanschauliche Ausrichtung der Kreiswehrführer würde man sich möglicherweise in die Lage versetzen, im Sinne des Nationalsozialismus Einfluss auf die Feuerwehren ausüben zu können. In diesem Zusammenhang wies die Behörde auf einen Fall aus dem Jahr 1937 hin. In diesem Jahr war es den Feuerwehren verboten, an Fronleichnam Fahnen herauszuhängen. Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Niederzissen gaben daraufhin am folgenden Tag fast geschlossen ihre Uniformen bei der Gemeindeverwaltung ab. Nur mit Mühe konnte man den örtlichen Konflikt anschließend wieder einrenken.

Quellen

LHAK 662,6, Nr. 864

Sicherheit: belegt